Hausstaubmilben
Allergene – Fakten, Symptome und Behandlung


Hausstaubmilben sind weltweit ein häufiger Auslöser für Allergien. Bei Allergikern können nach dem Einatmen von Hausstaubmilbenpartikeln Symptome auftreten.1 Schätzungen zufolge sind 10 Prozent der Weltbevölkerung allergisch gegen Hausstaubmilben. In einigen Regionen sind bis zu 90 Prozent der Personen mit allergischem Asthma gegen Hausstaubmilben sensibilisiert.2 Bei Personen, die hohen Konzentrationen dieser Allergene ausgesetzt sind, steigt das Risiko, Asthma zu entwickeln, etwa um das Fünffache.3 Neben dem Einatmen von Hausstaubmilbenpartikeln kann auch der Verzehr von Lebensmitteln, die mit milbenkontaminiertem Weizenmehl hergestellt wurden, Reaktionen hervorrufen, einschließlich Anaphylaxie.1

Hausstaubmilben sind Spinnentiere, ähnlich wie Spinnen und Zecken; im Gegensatz zu ihren Verwandten stechen Milben jedoch keine Menschen.2,4 Stattdessen ernähren sich diese winzigen, blinden Kreaturen von mikroskopisch kleinen Hautschuppen und Pilzen.3 Angesichts ihrer geringen Größe kann ein einziges Gramm Staub bis zu 19.000 Milben enthalten.2 Aber es sind nicht unbedingt die Milben selbst, die das Problem darstellen. Vielmehr sind es ihre Exkremente, da 95 Prozent der Hausstaubmilbenallergene auf Milbenkotpartikel zurückzuführen sind.1 Die bekanntesten Hausstaubmilben sind Dermatophagoides pteronyssinus, Dermatophagoides farinae und Blomia tropicalis.4

Die optimalen Temperaturen für das Wachstum von Hausstaubmilben liegen bei ca. 18 bis 27 °C.5 Zusätzlich benötigen Hausstaubmilben eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 40 Prozent, um überleben zu können.2 Deshalb können Temperatur- und Feuchtigkeit die Hausstaubmilben-Population erheblich beeinflussen.3 Darüber hinaus steigt die Konzentration an Hausstaubmilbenallergenen für gewöhnlich im Sommer, wenn die Feuchtigkeitswerte höher sind, und bleiben über den Winter erhöht, bevor sie im späten Winter und Frühling wieder fallen.6

 

Wo sind Hausstaubmilben zu finden?

Während Hausstaubmilben in Häusern in trockenen Klimazonen fast nicht vorhanden sind, gedeihen sie in warmen, feuchten Umgebungen, wo sie ganzjährig Symptome hervorrufen können.2,6,10 Tatsächlich weisen etwa 84 Prozent der US-Haushalte Hausstaubmilben auf. In älteren Häusern und solchen, deren Bewohner über ein geringeres Einkommen verfügen, sind im Allgemeinen höhere Konzentrationen an Hausstaubmilben zu finden.9 In Wohnungen gedeihen Milben in Materialien wie Matratzen, Kissen, Bettwäsche, ausgestopften Tieren, Polstermöbeln und Teppichen.3,10

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Gibt es weitere Allergene, auf die ich sensibilisiert sein könnte?*

Bei vielen Patienten mit einer Hausstaubmilbenallergie können Symptome auftreten, wenn sie anderen Allergenen ausgesetzt sind, wie z. B. verschiedenen Arten von Hausstaubmilben, Schaben, Schalentieren und Würmern (z. B. Spulwurm Ascaris lumbricoides). Dies wird als Kreuzreaktion bezeichnet und tritt auf, wenn das Immunsystem Ihres Körpers Proteine oder Komponenten in verschiedenen Substanzen als strukturell ähnlich oder biologisch verwandt identifiziert und so eine Reaktion auslöst.4

Wenn Sie die Proteine oder Komponenten jeder Allergenquelle kennen, die Ihre Symptome auslöst, unterstützt dies Ihre Behandlung. Vor diesem Hintergrund und auf Basis Ihrer Krankengeschichte schlägt Ihnen Ihr Arzt möglicherweise einen spezifischen IgE-Komponententest vor. Dieser Test kann dazu beitragen, Ihr spezifisches Risikoprofil in Bezug auf Hausstaubmilben zu entdecken. Die Ergebnisse dieses Tests können Ihrem Arzt auch bei der Entscheidung helfen, ob eine spezifische Immuntherapie Ihre Symptome verringern kann.4

Haben Sie bereits die Ergebnisse Ihres spezifischen IgE-Komponententests?

Die Ergebnisse Ihres Komponententests enthalten den Namen der Komponenten (eine Reihe von Buchstaben und Zahlen). Ihr Arzt wird die Ergebnisse mit Ihnen besprechen. Hier finden Sie eine Übersicht, die Sie als Referenz verwenden können. Ordnen Sie die Komponentennamen einfach der unten stehenden Liste zu, um zu sehen, was diese für Ihre Behandlung bedeuten.4

rDer p 1, rDer p 2, rDer p 23

  • Weist darauf hin, dass die Symptome durch Hausstaubmilben ausgelöst werden können.
  • Stark mit Asthma assoziiert.
  • Eine spezifische Immuntherapie mit Hausstaubmilben kann in Betracht gezogen werden, wenn Der p 1 und/oder Der p 2 positiv ist.

rDer p 10 

  • Aufgrund einer Kreuzreaktion können Symptome durch Schaben, Schalentiere und Würmer (z. B. Spulwurm Ascaris lumbricoides) sowie verschiedene Arten von Hausstaubmilben ausgelöst werden.

Testergebnisse sollten immer von einem Arzt im Zusammenhang mit Ihrer klinischen Anamnese ausgewertet werden. Die endgültige Diagnose und Entscheidung über die weitere Behandlung werden von Ihrem Arzt getroffen.

*Diese Produkte sind möglicherweise nicht für die Diagnostik in Ihrem Land freigegeben. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt, um mehr über die Verfügbarkeit zu erfahren.

Wie gehe ich mit meiner Allergie um?

Wenn Sie gegen Hausstaubmilben allergisch sind, empfiehlt Ihnen Ihr Arzt möglicherweise einen Plan, der Folgendes umfasst.3,4,10 – 13

Eine drastische Verringerung der Exposition gegenüber Hausstaubmilbenallergenen kann sowohl bei Asthma als auch bei Rhinitis helfen.4

  • Packen Sie Matratzen, Unterfederungen von Boxspringbetten und Kissen in spezielle, allergikerfreundliche Stoff- oder luftdichte Kunststoffüberzüge mit Reißverschluss.
  • Verwenden Sie keine Daunenkissen oder -decken.
  • Waschen Sie Ihre Bettwäsche wöchentlich bei Temperaturen von mindestens 54 °C, und trocknen Sie sie in einem Trockner.
  • Entfernen Sie Hausstaubmilbenreservoirs wie Stofftiere aus den Betten.
  • Halten Sie die Luftfeuchtigkeit auf unter 50 Prozent.
  • Saugen Sie regelmäßig mit einem HEPA-Filterbeutel.
  • Entfernen Sie Polstermöbel, Vorhänge, Teppichböden und Teppiche, und wählen Sie glatte Fußböden wie Hartholz oder Fliesen.
  • Verwenden Sie feuchte Mopps und Tücher, um Staub zu entfernen, da trockene Tücher Milbenallergene aufwirbeln können.

Ihr Arzt weist Sie möglicherweise dazu an, zur Verbesserung Ihrer Allergiesymptome eines der folgenden Medikamente zu nehmen:

  • Antihistaminika werden häufig verwendet, um Symptome wie Niesen, Juckreiz und eine laufende Nase zu verringern.
  • Nasale Kortikosteroide werden verwendet, um Schwellungen in der Nase zu reduzieren und allergische Reaktionen zu blockieren.
  • Dekongestiva können eingesetzt werden, um nasale Verstopfungen zu lindern.
  • Eine von Ihrem Arzt angewiesene Allergenimmuntherapie kann dazu beitragen, eine Toleranz gegenüber Expositionen zu Hausstaubmilben zu entwickeln.

Wenn Sie mit jemandem zusammen sind, der eine allergische Reaktion hat und Anzeichen eines Schocks zeigt, handeln Sie schnell. Achten Sie auf blasse, kühle und feuchte Haut; einen schwachen, schnellen Puls; Atembeschwerden, Verwirrung und Bewusstlosigkeit. Gehen Sie sofort wie folgt vor:

  • Rufen Sie bei einem örtlichen Notfalldienst an.
  • Stellen Sie sicher, dass die betroffene Person liegt und ihre Beine hochgelagert werden.
  • Verabreichen Sie sofort Adrenalin, wenn klare Anzeichen einer potenziell schweren systemischen Reaktion vorliegen.
  • Prüfen Sie Puls und Atmung der Person und führen Sie ggf. eine Herz-Lungen-Wiederbelebung oder andere Erste-Hilfe-Maßnahmen durch.

Sie möchten mehr über Allergien und den Umgang damit erfahren?

Zum Abschnitt „Leben mit Allergien“

Häufige Symptome

Eine Hausstaubmilbenallergie kann folgende Symptome umfassen:7

  • Niesen
  • Laufende Nase
  • Juckende, gerötete oder tränende Augen
  • Verstopfte Nase
  • Juckreiz im Bereich von Nase, Mund oder Rachen
  • Nasenschleim im Rachen
  • Husten
  • Druck und Schmerzen im Gesicht
  • Geschwollene, blau verfärbte Haut unter den Augen

Außerdem ist die Hausstaubmilbenallergie ein besonders wichtiger Risikofaktor für Patienten mit Rhinitis und Asthma.4 Wenn Sie unter Asthma leiden, können auch folgende Symptome auftreten:7

  • Atembeschwerden
  • Engegefühl oder Schmerzen in der Brust
  • Hörbares Keuchen oder Pfeifen beim Ausatmen
  • Schlafstörungen durch Atemnot, Husten oder pfeifendes Atmen
  • Anfälle von Husten oder Keuchen, die durch ein Atemwegsvirus verschlimmert werden (z. B. Erkältung oder Grippe)

Es kann eine orale Milbenanaphylaxie auftreten, wenn Personen, die gegen Hausstaubmilben allergisch sind, milbenkontaminiertes Weizenmehl verzehren. Die Erkrankung wird am häufigsten durch Pfannkuchen ausgelöst und wird deshalb als Pfannkuchen-Syndrom bezeichnet. Weitere Lebensmittel, die unter Verdacht stehen, dieses Syndrom hervorzurufen, sind Biskuitkuchen, Teigtaschen, Okonomiyaki (Thunfisch und Makrele, überzogen mit Mehl), Maismehlkuchen, Polenta, Pizza, Nudeln, Brot, Parmesan-Steaks (zubereitet mit geriebenem Brot) und helle Soßen. Außerdem können Milben gelegentlich Produkte kontaminieren, die bei Raumtemperatur gelagert werden, wie z. B. Käse, Schinken, Chorizo und Salami.8

Die Symptome des Pfannkuchen-Syndroms umfassen:8

  • Atemlosigkeit
  • Angioödem (auch als Schwellung bezeichnet)
  • Hörbares Keuchen und Pfeifen beim Atmen
  • Laufende Nase
  • Husten
  • Schluckbeschwerden
  • Urtikaria (auch als Nesselsucht bezeichnet)
  • Anaphylaxie, eine potenziell lebensbedrohliche Reaktion

Woher weiß ich, ob ich allergisch bin? *

Zusammen mit Ihrer Krankengeschichte können Haut-Prick-Tests oder spezifische IgE-Bluttests dabei helfen festzustellen, ob Sie allergisch auf ein bestimmtes Allergen reagieren. Wenn bei Ihnen eine Allergie diagnostiziert wurde, kann Ihr Arzt gemeinsam mit Ihnen einen Behandlungsplan erstellen.

*Diese Produkte sind möglicherweise nicht für die Diagnostik in Ihrem Land freigegeben. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt, um mehr über die Verfügbarkeit zu erfahren.

Besteht ein Risiko für ein schwerwiegendes Ereignis?

In schweren Fällen kann eine Hausstaubmilbenallergie chronisch verlaufen, was zu anhaltendem Niesen, Husten, einer verstopften Nase, Druck im Gesicht oder schweren Asthmaanfällen führt.7 Die Symptome einer Hausstaubmilbenallergie werden meist durch Einatmen von Hausstaubmilbenpartikeln ausgelöst. Der Verzehr von Lebensmitteln, die mit milbenkontaminiertem Weizenmehl hergestellt werden, kann jedoch ebenfalls Reaktionen hervorrufen, einschließlich Anaphylaxie.1

  1. Pomés A, Chapman MD, Wünschmann S. Indoor Allergens and Allergic Respiratory Disease. Curr Allergy Asthma Rep. 2016 Jun;16(6):43. doi: 10.1007/s11882-016-0622-9. PMID: 27184001; PMCID: PMC4976688.
  2. American College of Allergy, Asthma & Immunology [Internet] Arlington Heights, IL: American College of Allergy, Asthma & Immunology; 2014. Verfügbar unter: https://acaai.org/resources/tools/home-allergy-management.
  3. Baxi SN, Phipatanakul W. The role of allergen exposure and avoidance in asthma. Adolesc Med State Art Rev. 2010 Apr;21(1):57-71, viii-ix. PMID: 20568555; PMCID: PMC2975603. Verfügbar unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2975603.
  4. EAACI, et al. Molecular allergology user’s guide. Pediatric Allergy Immunol. 2016 May;27 Suppl 23:1-250. do: 10.1111/pai.12563. PMID: 27288833. (105-113 p.) Verfügbar unter: http://www.eaaci.org/documents/Molecular_Allergology-web.pdf.
  5. Ledford DK. Indoor allergens. J Allergy Clin Immunol. 1994 Aug;94(2 Pt 2):327-34. PMID: 8077586. Verfügbar unter: https://www.jacionline.org/article/S0091-6749(54)00068-1/fulltext.
  6. Portnoy J, Miller JD, Williams PB, Chew GL, Miller JD, Zaitoun F, Phipatanakul W, Kennedy K, Barnes C, Grimes C, Larenas-Linnemann D, Sublett J, Bernstein D, Blessing-Moore J, Khan D, Lang D, Nicklas R, Oppenheimer J, Randolph C, Schuller D, Spector S, Tilles SA, Wallace D; Joint Taskforce on Practice Parameters; Practice Parameter Workgroup. Environmental assessment and exposure control of dust mites: a practice parameter. Ann Allergy Asthma Immunol. 2013 Dec;111(6):465-507. doi: 10.1016/j.anai.2013.09.018. PMID: 24267359; PMCID: PMC5156485. Verfügbar unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5156485.
  7. Mayo Clinic [Internet]. Rochester, MN: Mayo Foundation for Medical Education and Research; 2019 May 7. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/dust-mites/symptoms-causes/syc-20352173
  8. Sánchez-Borges M, Suárez-Chacon R, Capriles-Hulett A, Caballero-Fonseca F, Iraola V, Fernández-Caldas E. Pancake syndrome (oral mite anaphylaxis). World Allergy Organ J. 2009 May;2(5):91-6. doi: 10.1186/1939-4551-2-5-91. PMID: 23283016; PMCID: PMC3651046. Verfügbar unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3651046.
  9. Portnoy J. World Allergy Organization [Internet]. Milwaukee, WI: World allergy Organization; 2004 Dec [2018 Mar]. Verfügbar unter: https://www.worldallergy.org/education-and-programs/education/allergic-disease-resource-center/professionals/allergen-avoidance.
  10. American Academy of Allergy, Asthma & Immunology [Internet]. Milwaukee WI, American Academy of Allergy, Asthma & Immunology. 2020 Sep 28. Verfügbar unter: https://www.aaaai.org/conditions-and-treatments/library/allergy-library/indoor-allergens.
  11. Asthma and Allergy Foundation of America [Internet]. Arlington, VA: Asthma and Allergy Foundation of America; 2015 Oct. Verfügbar unter: https://www.aafa.org/dust-mite-allergy.
  12. Harvard Health Publishing [Internet]. Boston, MA: Harvard Medical School; 2020. Verfügbar unter: https://www.health.harvard.edu/healthbeat/control-dust-mites-control-allergy-symptoms#:~:text=9%20tips%20for%20ditching%20dust%20mites&text=Wash%20bedding%20once%20a%20week,washing%20routine%20as%20for%20bedding.
  13. Mayo Clinic [Internet]. Rochester, MN: Mayo Foundation for Medical Education and Research; 2019 Sep 14. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/anaphylaxis/diagnosis-treatment/drc-20351474#:~:text=During%20an%20anaphylactic%20attack%2C%20you,Oxygen%2C%20to%20help%20you%20breathe.