MGUS ist von klinischer Signifikanz


Die Monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) ist mehr als nur ein Vorläufer des Multiplen Myeloms.

Patienten, bei denen eine MGUS diagnostiziert wurde, haben eine signifikant reduzierte Lebenserwartung und ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko aufgrund lymphoproliferativer Erkrankungen, insbesondere des Multiplen Myeloms (MM). Darüber hinaus besteht bei diesen Patienten ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko aufgrund bakterieller Infektionen sowie aufgrund kardiovaskulärer, renaler und hepatischer Erkrankungen.1

Laden Sie hier eine Literaturübersicht herunter, um mehr über die klinische Signifikanz von MGUS zu erfahren.

Was sind Monoklonale Gammopathien wie MGUS?

Monoklonale Gammopathien sind ein Spektrum von Erkrankungen, die in der Regel durch ein von monoklonalen Plasmazellen produziertes Paraprotein (M-Protein) gekennzeichnet sind. Diese M-Proteine können vollständig ausgebildete Antikörper und / oder Freie Leichtketten (ein Teil des Antikörpers) sein, welche im Übermaß produziert werden. MGUS ist eine Vorstufe einer malignen Erkrankung, die zum Multiplen Myelom fortschreiten und auch mit mehreren Komorbiditäten verbunden sein kann.

Abbildung angepasst von Kumar8 Nat Rev Dis Primers 2017

Wie wird MGUS diagnostiziert?

Etwa 5 % der Bevölkerung über 50 Jahren sind von MGUS betroffen.9

Typischerweise verläuft eine MGUS asymptomatisch und wird meist zufällig entdeckt, wenn Blutuntersuchungen zur Abklärung anderer gesundheitlicher Probleme angeordnet werden. Häufige Beschwerden in der älteren Bevölkerung wie Knochenschmerzen und eine leichte Anämie führen oft dazu, dass Bluttests durchgeführt werden. Diese Tests können das Vorhandensein eines zugrunde liegenden monoklonalen Proteins aufdecken. Diagnostisch wird MGUS definiert als:10

Was ist die klinische Signifikanz? 

Patienten mit MGUS haben ein jährliches Risiko von 1 % zum Multiplen Myelom fortzuschreiten, und dieses Risiko besteht unbegrenzt.1

MGUS kann sich auch zu einer Monoklonalen Gammopathie klinischer Signifikanz (MGCS) entwickeln. Dabei zeigen MGUS-Patienten Komorbiditäten, die mit dem M-Protein oder den monoklonalen Plasmazellen verbunden sind. Zum einen kann das M-Protein (z. B. durch Ablagerung) direkt zu Organstörungen und -schäden führen. Die dabei am häufigsten betroffenen Organe sind:

 

Zum anderen kann die Expansion der mit MGUS verbundenen Plasmazellen im Knochenmark negative Auswirkungen auf die strukturelle Integrität der Knochen und das Knochenmarksmilieu haben. Durch die veränderte Mikroumgebung im Knochenmark kann es zu einem vermehrten Vorkommen folgender Erkrankungen kommen:5–7

Strichzeichnung, die eine Knochenerkrankung repräsentiert

 

Knochenerkrankungen6

MGUS kann mit einem erhöhten Risiko für Osteoporose und Frakturen verbunden sein.

Strichzeichnung, die eine Thrombose repräsentiert

 

Thrombose7

MGUS-Patienten haben ein erhöhtes Thromboserisiko, das zu Erkrankungen wie tiefer Venenthrombose oder Schlaganfall führen kann.

Strichzeichnung eines Krankheitserregers

 

Infektionen5

MGUS-Patienten haben ein höheres Risiko für bakterielle Infektionen, wahrscheinlich aufgrund einer Immunfunktionsstörung.



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MGUS-Patienten sollten ein regelmäßiges Monitoring erhalten

Die Patientenuntersuchungen sollten sich auf frühe Anzeichen einer Progression und die Entwicklung einer MGCS und anderer Komorbiditäten konzentrieren.

Die rechtzeitige Erkennung dieser Symptome ermöglicht frühzeitige Interventionen und ein verbessertes Patienten-Outcome.

 

"I think that a primary carer is ideally positioned to follow up patients with monoclonal gammopathy of undetermined significance (MGUS) and the frequency of evaluation would really be determined by the haematologist that's evaluated the patient. But in most cases, patients with MGUS, can be followed up every 6 to 12 months."

 

Professor Andrew Spencer
Leiter der Abteilung für maligne Hämatologie, Stammzelltransplantation und Leiter der Myelomforschung
The Alfred Hospital, Australien

 

Ärzte und Ärztinnen in der Grundversorgung sind in einer idealen Position, um MGUS-Patienten mit niedrigem Progressionsrisiko regelmäßig zu monitoren. Die Hämatologie kann die Grundversorgung beraten und unterstützen.

Diese Animation ist ein Beispiel für einige der unterstützenden Informationsmaterialien, die wir anbieten können.

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Referenzen
  1. Kristinsson SY, Bjorkholm M, Andersson TML, Eloranta S, Dickman PW, Goldin LR, Blimark C, et al. Patterns of survival and causes of death following a diagnosis of monoclonal gammopathy of undetermined significance: a population-based study. Haematologica 2009 2009;94 12:1714–20 als doi: 10.3324/haematol.2009.010066.
  2. Leung N, Bridoux F, Hutchison CA, Nasr SH, Cockwell P, Fermand JP, Dispenzieri A, et al. Monoclonal gammopathy of renal significance: when MGUS is no longer undetermined or insignificant. Blood 2012 10.09.2012;120 22:4292-5 als doi: blood-2012-07-445304 [pii];10.1182/blood-2012-07-445304 [doi].
  3. Nobile-Orazio E. Neuropathy and monoclonal gammopathy. In: Said G, Krarup C, Herausgeber. Handbook of Clinical Neurology. Elsevier; 2013. S 443–59.
  4. Claveau J-S, Wetter DA, Kumar S. Cutaneous manifestations of monoclonal gammopathy. Blood Cancer Journal 2022 11.04.2022;12 4:58 als doi: 10.1038/s41408-022-00661-1.
  5. Kristinsson SY, Tang M, Pfeiffer RM, Bjorkholm M, Goldin LR, Blimark C, Mellqvist UH, et al. Monoclonal gammopathy of undetermined significance and risk of infections: a population-based study. Haematologica 2012 06.2012;97 6:854–8 als doi: haematol.2011.054015 [pii];10.3324/haematol.2011.054015 [doi].
  6. Kristinsson SY, Tang M, Pfeiffer RM, Bjorkholm M, Blimark C, Mellqvist UH,Wahlin, A, et al. Monoclonal gammopathy of undetermined significance and risk of skeletal fractures: a population-based study. Blood 2010 2010;116 15:2651-5 als doi: blood-2010-04-282848 [pii] 10.1182/blood-2010-04-282848.
  7. Kristinsson SY, Fears TR, Gridley G, Turesson I, Mellqvist UH, Bjorkholm M, Landgren O. Deep vein thrombosis after monoclonal gammopathy of undetermined significance and multiple myeloma. Blood 2008 2008;112 9:3582-6 als doi: blood-2008-04-151076 [pii] 10.1182/blood-2008-04-151076.
  8. Kumar SK, Rajkumar V, Kyle RA, van Duin M, Sonneveld P, Mateos MV, et al. Multiple Myeloma. Nat Rev Dis Prim 2017;4 1–20.
  9. Love TJ, Rögnvaldsson S, Thorsteinsdottir S, Aspelund T, Reed ER, Vidarsson B, Onundarson PT, et al. Prevalence of MGUS Is High in the Istopmm Study but the Prevalence of IgA MGUS Does Not Increase with Age in the Way Other Immunoglobulin Subtypes Do. Blood / Präsentiert bei ASH 2022;140 Supplement 1:103a als doi: 10.1182/blood-2022-163169.
  10. Rajkumar SV, Dimopoulos MA, Palumbo A, Blade J, Merlini G, Mateos MV, Kumar S, et al. International Myeloma Working Group updated criteria for the diagnosis of multiple myeloma. Lancet Oncol 2014 2014;15 12:e538–e48. Epublikation 20141026 als doi: 10.1016/S1470-2045(14)70442-5.
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