Von frühen Anzeichen bis zur Überweisung in die Hämatologie


Optimierung der Diagnose des Multiplen Myeloms

Der Verdacht und die Untersuchung auf komplexe Erkrankungen wie Monoklonale Gammopathien, einschließlich des Multiplen Myeloms, kann eine Herausforderung sein.


Sehen Sie sich dieses kurze Video (mit deutschen Untertiteln) an, um einen Überblick über Warnzeichen und diagnostische Untersuchungen zu erhalten, damit Sie zu einer früheren Diagnose beitragen können:

Monoklonale Gammopathien verstehen

  • Monoklonale Gammopathien oder Plasmazelldyskrasien sind durch die Expansion eines einzelnen Plasmazellklons gekennzeichnet. Plasmazellklone können monoklonale Immunglobuline (Paraproteine) sezernieren, die in Blutproben nachgewiesen werden können.
  • Monoklonale Gammopathien reichen von nicht krebsartigen Vorstufen wie MGUS und dem schwelenden Multiplen Myelom bis hin zu bösartigen Formen wie dem Multiplen Myelom, die Organschäden und schwere Symptome verursachen und potenziell tödlich sein können.
Figure adapted from Kumar1 Nat Rev Dis Primers 2017

Frühzeitiges Erkennen von Symptomen

  • Verdacht auf Multiples Myelom ist indiziert bei Patienten mit Rücken- und Knochenschmerzen, Anämie, rezidivierenden Infektionen, allgemeinem Unwohlsein, Müdigkeit, Knochenbrüchen und Nierenfunktionsstörungen2.
  • Bei später Vorstellung des Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung kann es zu einer Schädigung der Endorgane kommen. Diese werden als CRAB-Kriterien bezeichnet: Hyperkalzämie, Niereninsuffizienz, Anämie und Knochenläsionen.

Laden Sie dieses Informationsmaterial herunter, um eine frühere Diagnose zu ermöglichen

Empfohlene Bluttests anfordern

  • In internationalen3 und nationalen4 Leitlinien wird empfohlen, bei Verdacht auf ein Multiples Myelom neben der Serumproteinelektrophorese (SPE) und der Serumimmunfixation (sIFE) auch die Freien Leichtketten im Serum (sFLC) zu testen, um den Nachweis von Paraproteinen zu optimieren.
  • Mit der Testkombination aus Freien Leichtketten im Serum (sFLC) und Serumproteinelektrophorese (SPE) lassen sich nachweislich >99 % der Patienten mit Multiplem Myelom identifizieren5.

Dr Joseph Mikhael6, MD und Chief Medical Officer der International Myeloma Foundation, empfiehlt in seiner aktuellsten Veröffentlichung mehrere Bluttests, um ein Multiples Myelom auszuschließen. Dazu gehören unter anderem:

Line icon of test tube and magnifying glass

 

Komplettes Blutbild zur Überprüfung auf Anämie und erhöhte Erythrozyten-Sedimentationsrate (ESR)

Line icon of chemistry symbols

 

Chemische Untersuchung auf erhöhtes Kalzium, erhöhtes Kreatinin und niedriges Albumin

Line icon of chemistry symbols

 

Tests auf Freie Leichtketten im Serum (sFLC), Serumproteinelektrophorese (SPE) und Serumimmunfixation (sIFE) zur Überprüfung auf ein monoklonales Protein

Abbildung angepasst von Mikhael6 Am J Med 2023

Erfahren Sie hier mehr zur leitliniengerechten Abklärung auf Monoklonale Gammopathien

Überweisung in die Hämatologie

  • Eine frühzeitige Überweisung und Diagnose des Multiplen Myeloms ist entscheidend.
  • Verzögerungen können zu schweren Komorbiditäten und einer geringeren 5-Jahres-Überlebensrate führen2, 7.
  • Ein rechtzeitiges Eingreifen kann die Prognose der Patienten deutlich verbessern.
Abbildung angepasst von Rajkumar3 Lancet Oncol 2014 and NICE [NG35]4

MGUS-Patienten monitoren

Wenn die MGUS-Diagnose von der Hämatologie bestätigt wird, kann das Monitoring möglicherweise an die medizinische Grundversorgung übergehen. MGUS ist zwar keine maligne Erkrankung, hat aber erhebliche klinische Auswirkungen. Patienten mit MGUS haben ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung hämatologischer Erkrankungen wie das Multiple Myelom8 und sind anfälliger für Infektionen9, Nierenfunktionsstörungen10, Osteoporose und Knochenbrüche11, neurologische Störungen12 und Thrombosen13.

Das regelmäßige Monitoring dieser Patienten hilft bei der Früherkennung und Behandlung schwerwiegenderer Erkrankungen, die sich entwickeln können.

Achten Sie auf Bevölkerungsgruppen mit erhöhtem Risiko, an einem Multiplen Myelom zu erkranken

 

Line icon of person with walking stick

Alter14

Die Erkrankung wird häufig bei Personen im Alter von 65-74 Jahren diagnostiziert, kann aber auch bei wesentlich jüngeren Personen auftreten.


Line icon of man and woman

Geschlecht14

Tritt bei Männern etwas häufiger auf als bei Frauen.


Line icon of three people above a globe

Ethnie6

Bei afroamerikanischen Patienten ist die Inzidenzrate mehr als 2-mal so hoch im Vergleich zu weißen Patienten. Tendenziell werden Afroamerikaner in einem jüngeren Alter diagnostiziert als weiße und asiatische Patienten.


Line icon of a family tree

Familiengeschichte15

Eine familiäre Vorgeschichte mit Multiplem Myelom oder verwandten Plasmazelldyskrasien erhöht das Risiko, an Multiplem Myelom oder MGUS zu erkranken, erheblich. Verwandte ersten Grades von Patienten mit Multiplem Myelom haben ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko, die Erkrankung zu entwickeln.


Line icon of precursor condition

Vorläufererkrankungen16

Jeder Patient mit Vorläufererkrankungen, wie MGUS oder schwelendes Multiples Myelom, trägt ein Risiko, ein Multiples Myelom zu entwickeln.


Laden Sie dieses Informationsmaterial herunter, um eine frühere Diagnose zu ermöglichen

Wenn Ihnen dieser Inhalt gefallen hat, könnte Sie das ebenfalls interessieren:

Kriterien für die Diagnose des Multiplen Myeloms
Experten-Einblick
Kriterien für die Diagnose des Multiplen Myeloms

Erfahren Sie mehr über die Diagnosekriterien des Multiplen Myeloms, um Organschäden zu vermeiden.
Rezidiv-Kriterien Multiples Myelom
Experten-Einblick
Rezidiv-Kriterien Multiples Myelom

Erfahren Sie mehr über die Leitlinien zum Monitoring des Multiplen Myeloms bei der Erkennung eines Rezidivs, einschließlich der Verwendung von sFLC-Bluttests.
Referenzen:
  1. Kumar SK, et al. Multiple myeloma. Nat Rev Dis Primers 2017; 3:17046
  2. Hossain MI, et al. An in Depth Analysis of Factors Contributing to Diagnostic Delay in Myeloma: A Retrospective UK Study of Patients Journey from Primary Care to Specialist Secondary Care. Blood / Presented at ASH 2021; 138:3007a
  3. Rajkumar SV, et al. International Myeloma Working Group updated criteria for the diagnosis of multiple myeloma. Lancet Oncol. 2014; 15:e538-e548
  4. NICE. Myeloma: diagnosis and management [NG35]. NICE Guidelines 2016
  5. Katzmann JA, et al. Screening panels for detection of monoclonal gammopathies. Clin Chem 2009; 55:1517-1522
  6. Mikhael J, Bhutani MCole CE. Multiple Myeloma for the Primary Care Provider: A Practical Review to Promote Earlier Diagnosis Among Diverse Populations. Am J Med 2023; 136:33-41
  7. Seesaghur A, et al. Clinical features and diagnosis of multiple myeloma: a population-based cohort study in primary care. BMJ Open 2021; 11:e052759
  8. Kyle RA, et al. Monoclonal gammopathy of undetermined significance (MGUS) and smoldering (asymptomatic) multiple myeloma: IMWG consensus perspectives risk factors for progression and guidelines for monitoring and management. Leukemia 2010; 24:1121-1127
  9. Kristinsson SY, et al. Monoclonal gammopathy of undetermined significance and risk of infections: a population-based study. Haematologica 2012; 97:854-858
  10. Leung N, et al. Monoclonal gammopathy of renal significance (MGRS): when MGUS is no longer undetermined or insignificant. Blood 2012; 120:4292-4295
  11. Kristinsson SY, et al. Monoclonal gammopathy of undetermined significance and risk of skeletal fractures: a population-based study. Blood 2010; 116:2651-2655
  12. Nobile-Orazio E. Neuropathy and monoclonal gammopathy. Vol. 115. 2013, Elsevier. p443-459
  13. Kristinsson SY, et al. Deep vein thrombosis after monoclonal gammopathy of undetermined significance and multiple myeloma. Blood 2008; 112:3582-3586
  14. Ferlay J, et al. Global Cancer Observatory: Cancer Today (version 1.1). Lyon, France: International Agency for Research on Cancer. 2024 [Accessed on: 04/03/2024]; Available from: https://gco.iarc.who.int/today.
  15. Bhutani M, et al. Addressing the disparities: the approach to the African American patient with multiple myeloma. Blood Cancer Journal 2023; 13:189
  16. Kyle RA, et al. Clinical course and prognosis of smoldering (asymptomatic) multiple myeloma. N Engl J Med 2007; 356:2582-2590
Kontakt
Haben Sie Fragen zu den auf dieser Seite behandelten Themen? Unser Team freut sich, von Ihnen zu hören.

Füllen Sie dieses Formular aus und wir werden uns mit Ihnen in Verbindung setzen

Mit * markierte Felder sind erforderlich