Cladosporium herbarum
Allergene – Fakten, Symptome und Behandlung


Cladosporium ist eine Hauptquelle für die inhalationsbedingte Schimmelpilzallergie, was bedeutet, dass bei Personen, die gegen C. herbarum sensibilisiert sind, Symptome nach dem Einatmen der Sporen auftreten können.1,2 Während der Organismus als saisonaler, im Freiland auftretender Schimmelpilz gilt und weltweit vor allem auf Pflanzen, im Boden und auf Lebensmitteln zu finden ist, kann er auch eine Vielzahl von Innenflächen besiedeln.3 – 5 Cladosporium gehört zu den drei häufigsten durch die Luft übertragenen Pilzen in Innenräumen (zusammen mit Penicillium und Aspergillus). Die Konzentration dieses Schimmelpilzes in Innenräumen scheint in Verbindung mit steigenden Konzentrationen im Freien zu stehen.6

Cladosporium wächst relativ langsam und zeigt eine Vielzahl von Farben, einschließlich olivbraun, schwarzbraun, braun, gelbbraun und grau.7 Die Produktion der vergleichsweise trockenen Sporen erreicht für gewöhnlich am Nachmittag Spitzenwerte, was die Symptome bei einer Exposition im Freien erhöhen kann.8 Im Hinblick auf die Prävalenz variieren die Studien stark. Eine Hautteststudie offenbarte jedoch eine allergische Reaktion bei 42 Prozent der Kinder unter 4 Jahren.9

Wo ist Cladosporium zu finden?

Obwohl Cladosporium-Arten zahlreich auf der ganzen Welt auftreten, sind sie vor allem in gemäßigten Klimazonen dominant.14 Für Cladosporium herbarum beträgt die optimale Wachstumstemperatur 18 bis 28 °C. Der Pilz kann aber auch bei Temperaturen unter 0 °C wachsen und sogar auf gefrorenem Fleisch leben.9 C. herbarum wird im Wesentlichen auf Pflanzen, im Boden und auf Lebensmitteln gefunden, kann jedoch auch eine Vielzahl von Innenflächen wie Fensterscheiben und die Isolierung in Heiz- und Kühlsystemen besiedeln.3,5 Das liegt daran, dass Schimmelpilze über Sporen reproduziert werden, die über Luft, Wasser und Insekten transportiert werden.10,15 Auch wenn ein Pilz im Freien entsteht, kann er oft durch eine Vielzahl von Möglichkeiten in Wohnungen eindringen, zum Beispiel durch Türen, Fenster, Lüftungsschlitze sowie Heizungs- und Klimaanlagen.16

Während dieser Schimmelpilz manchmal deutlich sichtbar ist, kann er zu anderen Zeiten mit bloßem Auge nicht erkannt werden. Häufig findet man ihn in Badezimmern sowie Kellern und auf Oberflächen wie Textilien, Holz, Tapeten, Teppichen, Vorlegern, Fensterbänken, Grills, Polstermöbeln, Wasserhähnen und Vorhängen. Cladosporium ist in Innenräumen extrem weit verbreitet. Nach einigen Studien zur Luftverschmutzung enthielten alle getesteten Häuser in Kanada sowie 70 Prozent der getesteten Häuser in den USA Cladosporium Sporen.9

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Weitere Infos

Gibt es weitere Allergene, auf die ich sensibilisiert sein könnte?*

Bei einigen Menschen mit Allergie gegen Cladosporium herbarum können auch Symptome auftreten, wenn sie anderen Schimmelpilzarten ausgesetzt sind. Dies wird als Kreuzreaktion bezeichnet und tritt auf, wenn das Immunsystem Ihres Körpers Proteine oder Komponenten in verschiedenen Substanzen als strukturell ähnlich oder biologisch verwandt identifiziert und so eine Reaktion auslöst.6

*Diese Produkte sind möglicherweise nicht für die Diagnostik in Ihrem Land freigegeben. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt, um mehr über die Verfügbarkeit zu erfahren.

Wie gehe ich mit meiner Allergie um?

Wenn Sie gegen Schimmelpilze allergisch sind, empfiehlt Ihnen Ihr Arzt möglicherweise einen Plan, der Folgendes umfasst.2,10,18,19

  • Begrenzen Sie Ihren Aufenthalt im Freien während den Jahreszeiten, in denen Schimmelpilze am aktivsten sind.
  • Tragen Sie eine Maske, wenn Sie mit Pflanzenmaterial arbeiten oder dieses bewegen, und vermeiden Sie es, trockene Blätter zu harken und zu verbrennen.
  • Meiden Sie Scheunen, Silos, Heu, Stroh und Torfmoos.
  • Verwenden Sie einen zertifizierten, asthma- und allergikerfreundlichen Filteraufsatz für Ihre Heizungs- und Klimaanlage, und wechseln Sie die Filter regelmäßig.
  • Verwenden Sie Luftentfeuchter, um die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen auf unter 45 Prozent zu senken und so eine Umgebung zu schaffen, in der Schimmelpilze mit geringerer Wahrscheinlichkeit gedeihen.
  • Verbessern Sie die Luftzirkulation in Räumen, indem Sie die Türen zwischen den Räumen öffnen, Möbel von den Wänden wegrücken und Ventilatoren in Betrieb nehmen.
  • Verwenden Sie Abluftventilatoren in Bädern und Küchen, um Feuchtigkeit aus den Räumen zu ziehen.
  • Reparieren Sie undichte Rohrleitungen, prüfen Sie die Fenster auf Kondenswasser, und entfernen Sie Feuchtigkeitsquellen.
  • Reparieren Sie undichte Stellen am Dach, reinigen Sie die Dachrinnen und stellen Sie sicher, dass Regenwasser nicht in Richtung Ihres Hauses abfließt.
  • Reinigen Sie gründlich und regelmäßig, einschließlich Spülbecken und Wannen, Dichtungen an Kühlschranktüren und Abfallbehälter.
  • Entfernen Sie die Kleidung umgehend aus Ihrer Waschmaschine, und reinigen Sie die Gummidichtungen regelmäßig.
  • Beseitigen Sie Feuchtigkeitsquellen in Untergeschossen, wie z. B. undichte Rohrleitungen und versickerndes Grundwasser.
  • Lassen Sie während und nach dem Duschen und Baden die Lüftung laufen.
  • Entfernen Sie sämtliche Teppiche aus Bädern und Untergeschossen.

Ihr Arzt weist Sie möglicherweise dazu an, zur Verbesserung Ihrer Allergiesymptome eines der folgenden Medikamente zu nehmen:

  • Antihistaminika werden häufig verwendet, um Symptome wie Niesen, Juckreiz und eine laufende Nase zu verringern.
  • Nasale Kortikosteroide werden verwendet, um Schwellungen in der Nase zu reduzieren und allergische Reaktionen zu blockieren.
  • Abschwellende Mittel zum Einnehmen und als Nasenspray können eingesetzt werden, um nasale Atemprobleme zu lindern.
  • Entzündungshemmende Mittel wie Montelukast können sich bei der Behandlung von Schimmelpilzallergien als wirksam erweisen.
  • Tägliche Nasenspülungen mit einer mit Salzwasser gefüllten Spritzflasche können zur Beseitigung von Reizstoffen und zur Linderung der nasalen Symptome beitragen.

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Häufige Symptome

Die Symptome einer Schimmelpilzallergie können leicht bis schwer sein und von Person zu Person variieren.2 Die Reaktionen können fast unmittelbar nach der Inhalation erfolgen oder verzögert auftreten. Am häufigsten kommt es ab Mitte des Sommers bis zum frühen Herbst zu Symptomen. Da Schimmelpilze jedoch sowohl drinnen als auch draußen wachsen, können allergische Reaktionen das ganze Jahr über auftreten.10

Die Symptome umfassen für gewöhnlich eine oder mehrere der folgenden Optionen:2,11

  • Verstopfte Nase
  • Laufende Nase
  • Niesen
  • Gereizte, tränende Augen
  • Husten
  • Pfeifende Atmung
  • Juckreiz im Bereich der Augen, der Nase und des Rachens
  • Trockene, schuppige Haut

Eine Sensibilisierung gegen Schimmelpilze ist außerdem ein wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung von Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege wie allergische Rhinitis (Heuschnupfen) und allergisches Asthma.4,12

Ein kleiner Prozentsatz von Asthmatikern mit inhalationsbedingter Schimmelpilzallergie kann zudem eine allergische Urtikaria (auch bekannt als Nesselsucht) entwickeln, wenn sie etwas essen oder trinken, das Hefe- oder Schimmelpilze enthält.13 Neben allergischen Reaktionen können Schimmelpilze auch Infektionen und toxische Reaktionen auslösen.3

Woher weiß ich, ob ich allergisch bin? *

Zusammen mit Ihrer Krankengeschichte können Haut-Prick-Tests oder spezifische IgE-Bluttests dabei helfen festzustellen, ob Sie allergisch auf ein bestimmtes Allergen reagieren. Wenn bei Ihnen eine Allergie diagnostiziert wurde, kann Ihr Arzt gemeinsam mit Ihnen einen Behandlungsplan erstellen.

*Diese Produkte sind möglicherweise nicht für die Diagnostik in Ihrem Land freigegeben. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt, um mehr über die Verfügbarkeit zu erfahren.

Besteht ein Risiko für ein schwerwiegendes Ereignis?

Es gibt keine zuverlässigen Berichte in der medizinischen Literatur, die die Exposition in Innenräumen gegenüber Schimmelpilzen als Auslöser einer Anaphylaxie dokumentieren.17 Allerdings können Exposition und Sensibilisierung gegenüber Pilzallergenen die Entwicklung und Verschlechterung allergischer Erkrankungen wie allergische Rhinitis und Asthma fördern.6

  1. Pomés A, Chapman MD, Wünschmann S. Indoor Allergens and Allergic Respiratory Disease. Curr Allergy Asthma Rep. 2016 Jun;16(6):43. doi: 10.1007/s11882-016-0622-9. PMID: 27184001; PMCID: PMC4976688.
  2. Mayo Clinic [Internet]. Rochester, MN: Mayo Foundation for Medical Education and Research; 2019 Apr 3. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/mold-allergy/symptoms-causes/syc-20351519.
  3. Storey E. Guidance for clinicians on the recognition and management of health effects related to mold exposure and moisture indoors. Farmington, CT: University of Connecticut Health Center, Division of Occupational and Environmental Medicine, Center for Indoor Environments and Health; 2004.
  4. Ozdemir O (2015) Molds and Respiratory Allergy - Part 1. MOJ Immunol 2(2): 00045. DOI: 10.15406/moji.2015.02.00045. Verfügbar unter: https://medcraveonline.com/MOJI/MOJI-02-00045.pdf.
  5. Piecková E, Jesenská Z. Microscopic fungi in dwellings and their health implications in humans. Ann Agric Environ Med. 1999;6(1):1-11. PMID: 10384209. Verfügbar unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10384209.
  6. Fukutomi, Yuma & Taniguchi, Masami. (2015). Sensitization to fungal allergens: Resolved and unresolved issue. Allergology International. 145. 10.1016/j.alit.2015.05.007. Verfügbar unter: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1323893015001161?via%3Dihub.
  7. Mycology Online [Internet]. Adelaide, Australia: The University of Adelaide; 2016 Dec 15. Verfügbar unter: https://mycology.adelaide.edu.au/descriptions/hyphomycetes/cladosporium.
  8. Baxi SN, Phipatanakul W. The role of allergen exposure and avoidance in asthma. Adolesc Med State Art Rev. 2010 Apr;21(1):57-71, viii-ix. PMID: 20568555; PMCID: PMC2975603. Verfügbar unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2975603.
  9. Ward J., Leduc C. Mold Busters [Internet]. Ottowa, ON, Canada: Bust Mold Inc.; 2019 Jan 4 [17. Mai 2019]. Verfügbar unter: https://www.bustmold.com/resources/mold-library/cladosporium.
  10. Asthma and Allergy Foundation of America [Internet]. Arlington, VA: Asthma and Allergy Foundation of America; 2015 Oct. Verfügbar unter: https://www.aafa.org/mold-allergy.
  11. American College of Allergy, Asthma & Immunology [Internet]. Arlington Heights, IL: American College of Allergy, Asthma & Immunology; 2018 Apr 23. Verfügbar unter: https://acaai.org/allergies/types/mold-allergy.
  12. Simon-Nobbe B, Denk U, Pöll V, Rid R, Breitenbach M. The spectrum of fungal allergy. Int Arch Allergy Immunol. 2008;145(1):58-86. doi: 10.1159/000107578. Epub 2007 Aug 20. PMID: 17709917. Verfügbar unter: https://www.karger.com/Article/FullText/107578.
  13. GI Society [Internet]. Vancouver, BC, Canada: Canadian Society of Intestinal Research; 2004 Mar/Apr. Verfügbar unter: https://badgut.org/information-centre/health-nutrition/yeast-and-mould-allergy.
  14. Knutsen AP, Bush RK, Demain JG, Denning DW, Dixit A, Fairs A, Greenberger PA, Kariuki B, Kita H, Kurup VP, Moss RB, Niven RM, Pashley CH, Slavin RG, Vijay HM, Wardlaw AJ. Fungi and allergic lower respiratory tract diseases. J Allergy Clin Immunol. 2012 Feb;129(2):280-91; quiz 292-3. doi: 10.1016/j.jaci.2011.12.970. PMID: 22284927. Verfügbar unter: https://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S0091-6749(11)02939-3.
  15. United States Department of Agriculture [Internet]. [Ort unbekannt]: United States Department of Agriculture; 2013 Aug. Verfügbar unter: https://www.fsis.usda.gov/wps/wcm/connect/a87cdc2c-6ddd-49f0-bd1f-393086742e68/Molds_on_Food.pdf?MOD=AJPERES#:~:text=The%20spores%20give%20mold%20the%20color%20you%20see.&text=Foods%20that%20are%20moldy%20may,that%20can%20make%20you%20sick.
  16. Centers for Disease Control and Prevention [Internet]. Atlanta, GA: National Center for Environmental Health; 2020 Aug 11. Verfügbar unter: https://www.cdc.gov/mold/faqs.htm.
  17. Bush RK, Portnoy JM, Saxon A, Terr AI, Wood RA. The medical effects of mold exposure. J Allergy Clin Immunol. 2006 Feb;117(2):326-33. doi: 10.1016/j.jaci.2005.12.001. Erratum in: J Allergy Clin Immunol. 2006 Jun;117(6):1373. Erratum in: J Allergy Clin Immunol. 2014 Nov;134(5):1217. PMID: 16514772. Verfügbar unter: https://www.jacionline.org/article/S0091-6749(05)02591-1/fulltext.
  18. Mayo Clinic [Internet]. Rochester, MN: Mayo Foundation for Medical Education and Research; 2019 Apr 3. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/mold-allergy/diagnosis-treatment/drc-20351525.
  19. Nationwide Children’s Hospital [Internet]. Columbus, OH: Nationwide Children’s Hospital; 1976 [Okt. 2018]. Verfügbar unter: https://www.nationwidechildrens.org/conditions/allergy-to-mold.