Arten & Symptome Häufig auftretende Arten von Allergien und Symptomen


Was ist eine Allergie?

Eine Allergie ist eine Immunantwort aufgrund einer Überempfindlichkeit gegen normalerweise harmlose Stoffe wie Pollen oder Lebensmittel. Bei den meisten Menschen verursachen diese Stoffe – sogenannte Allergene – keinerlei Beschwerden. Bei allergischen Personen erkennt das Immunsystem diese Stoffe jedoch als Bedrohung und reagiert mit einer unangemessenen (d. h. abnormalen) Antwort.1 Es gibt Hunderte herkömmliche Stoffe, die eine allergische Reaktion auslösen können.

Kommt eine Person mit einem Allergen in Kontakt und wird dadurch sensibilisiert, produziert der Körper Antikörper, das sogenannte Immunglobulin E (IgE). Wenn diese Person das nächste Mal auf dasselbe Allergen trifft, bindet das Allergen an die IgE-Antikörper und bewirkt, dass die Mastzellen Histamin und andere Substanzen freisetzen. Diese Reaktion verursacht Entzündungen und löst Allergiesymptome aus, die von leicht bis schwer reichen können. Sie können die Haut, den Magen-Darm-Trakt, das Herz-Kreislauf-System und/oder die Atemwege betreffen.

Typische Symptome bei Allergien

Leichte und häufige Allergiesymptome sind:4

  • Niesen
  • Vermehrter Tränenfluss
  • Laufende Nase
  • Pfeifatmung
  • Husten
  • Magenschmerzen
  • Nesselsucht
  • Jucken an Mund und/oder Ohren
  • Schwellung von Lippen, Zunge und/oder Rachen

Eine umfassende Liste der Symptome, aufgeschlüsselt nach Allergenarten, finden Sie in den Allergen-Infoblättern

 

Anaphylaxie ist eine selten auftretende, jedoch schwere, lebensbedrohliche allergische Reaktion. Symptome einer Anaphylaxie können sein:

·   Bewusstseinsverlust
·   Abfall des Blutdrucks
·   Schwere Kurzatmigkeit

Beim Auftreten der Symptome einer Anaphylaxie muss sofort der Rettungsdienst alarmiert werden.

Ein Bluttest – in Kombination mit einer schwerpunktmäßig auf Allergien ausgerichteten Anamnese – kann bei der Ermittlung der auslösenden Allergene sehr hilfreich sein.

Die Symptome allergischer Erkrankungen sind vielfältig und können auch auf mehr als eine Allergie zurückzuführen sein. Schließlich sind bis zu 80 % der von Allergien Betroffenen gegen mehr als nur ein Allergen sensibilisiert.5

Häufige Fragen

Jeder kann von Allergien betroffen sein, aber einige Menschen sind anfälliger als andere. Bei der Neigung, Allergien zu entwickeln, spielen genetische und umweltbedingte Faktoren eine Rolle. Kinder können zu jedem Zeitpunkt ihrer Entwicklung erstmals Allergien entwickeln. Es ist sogar möglich, dass Erwachsene erst später im Leben Allergien entwickeln.

Da sich Allergien mit den Jahren verändern, überwinden manche Menschen irgendwann eine Allergie jedoch können sie stattdessen neue entwickeln. Einige Kinder reagieren nicht mehr auf Allergene wie Milch und Ei, wenn sie heranwachsen, Allergien auf Lebensmittel wie Nüsse und Fische bleiben in der Regel bestehen. „Etagenwechsel“, auch bekannt als atopischer Marsch, ist eine bei Kindern häufige zu beobachtende Veränderung der vorherrschenden allergischen Symptome.6

Die Kombination von Allergieauslösern ist individuell für jeden Menschen und nicht alle sind offensichtlich. Bei einigen Menschen treten Symptome möglicherweise nur auf, wenn sie gleichzeitig mit zwei oder mehr Substanzen in Kontakt kommen, auf die sie allergisch sind. Dies wird als Symptomschwelle bezeichnet – der Punkt, an dem eine Person bei Exposition gegenüber mehreren allergischen Auslösern Allergiesymptome erleben kann. Weitere Informationen zur Symptomschwelle.

Typische Allergiesymptome bei Kindern sind:7

Typische Allergieauslöser bei Kindern sind:7

Zusätzlich ist eines der häufigsten medizinischen Probleme bei Kindern die Mittelohrentzündung, auch Otitis Media genannt. Allergien können bei Ohrenentzündungen eine Rolle spielen, da allergische Entzündungen Schwellungen und Verstopfungen im Mittelohr und der Eustachischen Röhre verursachen können.

Kreuzreaktivität tritt auf, wenn Proteine in einem Stoff (z. B. Pollen) und die Proteine in einem anderen (z. B. Obst und Gemüse) so ähnlich sind, dass das Immunsystem sie nicht unterscheiden kann. Das bedeutet, dass Menschen mit Pollenallergie beim Verzehr von Früchten auch eine Allergie-ähnliche Reaktion erfahren können. Weitere Informationen zur Kreuzreaktivität.

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Hier finden Sie Allergie-Fachwissen:

Allergietests und Behandlung von Allergien

Die wichtigste Maßnahme bei der Behandlung allergischer Erkrankungen ist die Reduktion bzw. die Meidung des Kontakts mit der Substanz, die für die Symptome ursächlich ist.

Die Kenntnis der Allergieauslöser unterstützt:

  • Die Kontrolle von allergischem Asthma und allergischer Rhinitis.
  • Den Gebrauch vermeidbarer Medikamente und die Häufigkeit von Praxisbesuchen zu reduzieren.
  • Die Behandlung und das Management von Gesundheitsrisiken zu optimieren.
  • Die Kosten, die mit schulischen und beruflichen Fehlzeiten und Produktivitätsverlust einhergehen zu senken.

Ein Bluttest – in Kombination mit einer schwerpunktmäßig auf Allergien ausgerichteten Anamnese – kann bei der Ermittlung der auslösenden Allergene sehr hilfreich sein.

Informationen zum Verständnis von Allergien

 

Erfassen Sie Allergiesymptome, und bereiten Sie sich auf Ihren Besuch beim Arzt vor.

Erfahren Sie mehr über konkrete Allergene und häufig auftretende Symptome, Behandlung und Linderung. 

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Weiterführende Inhalte

Möchten Sie mehr über Allergien erfahren? Erkunden Sie weitere Themen.

  1. Pawankar R, Holgate S, Canonica G, et al. World Allergy Organization. White Book on Allergy (WAO). 2011. http://www.worldallergy.org/UserFiles/file/WAO-White-Book-on-Allergy_web.pdf. Zugriff Dezember 2017.
  2. Allen-Ramney F, Schoenwetter W, Weiss T et al. Sensitization to Common Allergens in Adults with Asthma. JABFP. 2005;(18)5 434-439.
  3. Host A, Halken S. Practical aspects of allergy-testing. Paediatr Respir Rev. 2003; (4) 312 – 318.
  4. Asthma and Allergy Foundation of America [Internet]. Arlington, VA: Asthma and Allergy Foundation of America; Nov. 2015. Verfügbar unter: https://www.aafa.org/allergy-symptoms/. Zugriff Juli 2019.
  5. Giorgio Ciprandi, Cristoforo Incorvaia & Franco FratiThe Italian Study Group on Polysensitization (2015) Management of polysensitized patient: from molecular diagnostics to biomolecular immunotherapy, Expert Review of Clinical Immunology, 11:9, 973 – 976, DOI: 10.1586/1744666X.2015.1062365.
  6. Spergel JM, Paller AS. Atopic dermatitis and the atopic march. J Allergy Clin Immunol. 2003;112 (6 Suppl):S118 – 27.American College of Allergy, Asthma & Immunology [Internet]. Arlington Heights, IL: American College of Allergy, Asthma & Immunology; 2021. Verfügbar unter: https://acaai.org/allergies/allergies-101/who-gets-allergies/children/.
  7. American College of Allergy, Asthma & Immunology [Internet]. Arlington Heights, IL: American College of Allergy, Asthma & Immunology; 2021. Verfügbar unter: https://acaai.org/allergies/allergies-101/who-gets-allergies/children.