Erfahren Sie mehr über häufige allergische Erkrankungen, Symptome, Paradigmen für den Umgang mit der Erkrankung und Testüberlegungen.
Kommt Ihr Patient für Tests auf spezifisches IgE in Frage?
Hier finden Sie detaillierte Informationen zu Gesamtallergenextrakten und Allergenkomponenten.
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August 2022 | Linda Armstrong | ✓ Medizinisch geprüft von: Gary Falcetano, PA-C, AE-C; Fabio Iachetti, MD; Rebecca Rosenberger, MMSc, PA-C
Gary Falcetano hat mehr als 25 Jahren Erfahrung in der Notfallmedizin, der medizinischen Grundversorgung sowie in der Allergie- und Immundiagnostik, U.S. Clinical Affairs Manager für Allergie der Thermo Fisher Scientific, ImmunoDiagnostics. Fabio Iachetti ist Mediziner mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in verschiedenen Krankheitsbereichen wie Allergie, Herz-Kreislauf, Schmerz, Gastrointestinale Beschwerden, Rheumatologie, Urologie und Diabetologie. Er ist Senior Medical Manager für Allergie, Global Medical Affairs bei Thermo Fisher Scientific, ImmunoDiagnostics. Rebecca Rosenberger ist nicht nur seit mehr als 20 Jahren praktizierende medizinische Fachangestellte im Bereich Allergologie und Immunologie, sondern auch Associate Director for Clinical Affairs & Education, ImmunoDiagnostics bei Thermo Fisher Scientific.
Bei einer Anaphylaxie handelt es sich um eine schwere und möglicherweise lebensbedrohliche allergische Reaktion.1 Wie andere Allergiesymptome wird sie ausgelöst, wenn das Immunsystem überreagiert und (neben anderen chemischen Stoffen) Histamin als Reaktion auf ein Allergen wie z. B. Erdnüsse, Schalentiere, Latex, Insektengift, Hausstaubmilben und viele mehr freisetzt.2
Oftmals verursacht Histamin Symptome wie eine laufende Nase, juckende/tränende Augen usw.3 Manchmal setzt der Körper aber eine Flut von chemischen Stoffen frei, die den Körper in einen anaphylaktischen Schock versetzen können.1 Der Blutdruck kann dann plötzlich abfallen und das Gewebe der Atemwege kann anschwellen, was unter anderem zu Keuchatmung, Kurzatmigkeit und Bewusstlosigkeit führt. Wird eine Anaphylaxie nicht sofort behandelt, kann sie zum Tod führen.3
Eine Anaphylaxie ist zwar selten, aber auch ein äußerst ernster Zustand, der beängstigend sein kann. Sich über die Ursachen, Anzeichen und Symptome einer Anaphylaxie sowie über die potenziellen Risikofaktoren und Managementstrategien zu informieren, kann dabei helfen, Ängste zu abzubauen und Sie und andere darauf vorzubereiten, mit der Anaphylaxie umzugehen, wenn sie auftritt. Hier finden Sie einen Leitfaden, der Ihnen dabei hilft.
Jede anaphylaktische Reaktion ist einzigartig. Dennoch gibt es mehrere Symptome, die häufig auftreten, meistens innerhalb von fünf bis 30 Minuten nach dem Kontakt mit dem Allergen. In einigen Fällen können die Symptome aber auch erst mehr als eine Stunde später auftreten.3
Während einige Betroffene fast sofort lebensbedrohliche Reaktionen zeigen, treten bei anderen frühe Anzeichen einer Anaphylaxie auf. Besonders bei Personen, bei denen es in der Vorgeschichte bereits zu einer Anaphylaxie gekommen ist oder bei denen eine hohes Anaphylaxie-Risiko besteht, ist es wichtig, frühe Symptome (falls vorhanden) zu erkennen und sofort eine Behandlung einzuleiten.4
Frühe Anzeichen einer Anaphylaxie, sofern diese auftreten, können sein:3-5
Bei einigen Betroffenen sind die ersten Anzeichen einer Anaphylaxie weitaus schwerwiegender und zeigen sich normalerweise in mehr als einem Bereich des Körpers, wie z. B. Haut, Mund, Lunge, Herz und/oder Darm.6
Neben den ersten Anzeichen einer Anaphylaxie können noch weitere Symptome auftreten, darunter u. a.:3,5,6
Nach Angaben der Cleveland Clinic (ein gemeinnütziges amerikanisches akademisches medizinisches Zentrum) tritt bei etwa 20 Prozent der Anaphylaxie-Betroffenen eine biphasische Anaphylaxie auf. Bei dieser Art von Reaktion entwickeln die Betroffenen einige der oben genannten Symptome, die dann wieder abklingen. Stunden oder manchmal sogar Tage nach dieser ersten Welle von Symptomen kommt es jedoch zu einer zweiten Runde schwerer Symptome.3
Angesichts des Risikos biphasischer Reaktionen ist es wichtig, Personen, bei denen es bereits vorgekommen ist, dass mehrere Stunden oder sogar Tage nach der scheinbaren Genesung erneut eine Anaphylaxie aufgetreten ist, zu überwachen.
Zwar kann es auch andere Ursachen für eine Anaphylaxie geben, wie z. B. körperliche Belastung, Allergene sind allerdings die hauptverantwortlichen Auslöser. Lebensmittelallergene sind hierbei die häufigsten Auslöser einer Anaphylaxie bei Kindern und Insektengifte sowie verschiedene Arzneimittelallergien sind die häufigsten Auslöser bei Erwachsenen.7 Darüber hinaus sind laut einem im The Journal of Allergy and Clinical Immunology veröffentlichten Artikel in Ländern wie Australien, Neuseeland, Großbritannien, Brasilien und den Vereinigten Staaten Medikamente die häufigste Ursache für eine tödlich verlaufende Anaphylaxie.8
Nachfolgend finden Sie einige der häufigsten Allergien, die eine Anaphylaxie auslösen können, zusammen mit Links, über die Sie weitere Informationen zu den jeweiligen Allergien erhalten können.
Obwohl eine Vielzahl von Lebensmitteln eine Anaphylaxie auslösen kann, sind weltweit die folgenden bei Erwachsenen und Kindern am häufigsten vertreten:
Andere, möglicherweise weniger häufige Ursachen einer Nahrungsmittelallergie können sein:9-15
Latex aus Naturkautschuk ist in Artikeln wie Handschuhen, Kondomen, Luftballons und vielem mehr enthalten. Manchmal verursacht Latex bei sensibilisierten Personen nur eine leichte Hautreizung, in anderen Fällen kann es eine schwere allergische Reaktion auslösen. Nach Angaben der Asthma and Allergy Foundation of America kann das Einatmen kleiner Latexpartikel ausreichen, um eine Reaktion auszulösen, z. B. wenn sich eine Person in der Nähe einer Person aufhält, die Latexhandschuhe an- und/oder auszieht.6
Anaphylaktische Reaktionen können auch durch die folgenden Medikamente und Kontrastmittel verursacht werden:6,15-17
Das Gift von stechenden Insekten (z. B. Bienen, Wespen und Hornissen) und der Biss von Feuerameisen können eine Anaphylaxie auslösen.6 Bei 3 % der Erwachsenen und 1 % der Kinder, die einen Stich erlitten haben, wurde eine Anaphylaxie aufgrund einer Insektengiftallergie festgestellt.16 Darüber hinaus treten 80 bis 90 % der tödlichen Insektengift-Anaphylaxien bei Männern im Alter von durchschnittlich 50 bis 60 Jahre auf.8
Eine Anaphylaxie ist zwar bis zu einem gewissen Grad unvorhersehbar, aber es gibt dennoch mehrere Faktoren, die das Anaphylaxie-Risiko erhöhen können.
Um das Risiko einer Anaphylaxie zu verringern, ist es für Allergiker von entscheidender Bedeutung, zunächst zu verstehen, gegen welche Allergene sie sensibilisiert sind, und dann Maßnahmen zu ergreifen, um die Exposition zu reduzieren. Eine der besten Methoden, um Ihre möglichen Auslöser zu identifizieren, ist ein einfacher Bluttest.
Zusammen mit Ihrer Symptomanamnese und einer körperlichen Untersuchung kann ein für den Nachweis von Allergien durchgeführter Bluttest auf spezifisches IgE Ihrem Arzt dabei helfen, genau zu bestimmen, welche Allergene allergische Reaktionen auslösen können. Darüber hinaus kann ein Allergen-Komponententest auf spezifisches IgE (zusammen mit anderen Faktoren) Ihrem Arzt dabei helfen, Ihr Risiko für eine schwerwiegende Reaktion wie etwa eine Anaphylaxie besser vorhersagen zu können.
Zur Vorbereitung auf den Termin bei Ihrem Arzt können Sie unseren Symptomtracker nutzen, um ein umfassendes Profil zu erstellen, das Sie zusammen mit Ihrem Arzt besprechen können, um zu entscheiden, ob ein Bluttest auf spezifisches IgE das Richtige für Sie ist.
Sobald Ihre Auslöser identifiziert sind, können Sie mehrere Schritte unternehmen, um sich auf eine Reaktion vorzubereiten bzw. diese zu verhindern und im Notfall damit umgehen zu können.
Wenn eine Person Anzeichen einer Anaphylaxie zeigt - wie blasse, kühle und feuchte Haut, schwacher und schneller Puls, Atembeschwerden, Verwirrtheit und/oder Bewusstlosigkeit - werden sofort folgende Maßnahmen empfohlen:19
Weitere Artikel wie diesen finden Sie im Abschnitt Leben mit Allergien auf unserer Website und in unseren Allergen-Infoblättern, die grundlegende Informationen und Tipps zur Reduzierung der Exposition für mehr als 60 Allergene, einschließlich Schimmelpilz, Tierhautschuppen, Kakerlaken, Hausstaubmilben, Pollen, Alpha-Gal, Insektengift usw.) enthalten.
Erfassen Sie Allergiesymptome, und bereiten Sie sich auf Ihren Besuch beim Arzt vor.
Erfahren Sie mehr über konkrete Allergene und häufig auftretende Symptome, Behandlung und Linderung.
Sind Sie ein Arzt? Finden Sie umfassende Informationen über Hunderte von Allergenen und Allergenkomponenten.