Allergie-Bluttests Vorteile, Arten und klinische Überlegungen


Informationen zu Allergie-Bluttests

Allergie-Bluttests, auch „Tests auf spezifisches IgE“ genannt, sind ein leistungsfähiges Werkzeug für das Diagnostizieren einer Allergie. Diese Tests messen die Titer spezifischer IgE-Antikörper im Blut. Diese Tests können auf Hunderte von Allergieauslöser wie Pollen, Schimmel, Lebensmittel und Hautschuppen von Tieren testen. 

Jeder nachweisbare Gehalt an einem spezifischen IgE weist auf eine Sensibilisierung gegen ein bestimmtes Allergen hin. Schon eine geringe Sensibilisierung kann von Bedeutung sein, wenn ein Kontakt mit dem spezifischen Allergen zu Symptomen führt. Auch der umgekehrte Fall kann zutreffen. Eine Allergensensibilisierung kann in verschiedenen Graden vorhanden sein. Wenn Sie jedoch bei Kontakt mit dem Allergen keine Symptome zeigen, gelten Sie klinisch nicht als allergisch. Die Ergebnisse eines Allergie-Bluttests, in Kombination mit einer ausführlichen Anamnese und einer körperlichen Untersuchung, helfen Ihrem behandelnden Arzt, einen genau auf Sie ausgerichteten Behandlungsplan aufzustellen.

 

Wie können Bluttests zum Erkennen von Allergien beitragen? 

Es ist entscheidend, die einer Allergie zugrunde liegenden Auslöser zu identifizieren. Erfassen Sie Ihre Symptome



Sind Sie Arzt und wünschen Informationen über Tests für Ihre Patienten?

Von der Anordnung eines Tests auf spezifisches IgE bis zur Interpretation der Ergebnisse: Bei uns finden Sie die Ressourcen für eine sichere Diagnose von Allergien.

Vorteile von Allergie-Bluttests

Ein Test auf spezifisches IgE hat viele Vorteile.
 


Zuverlässig

Die Bluttests auf spezifisches IgE liefern konsistent genaue Ergebnisse. Eine genaue Bestimmung einer oder mehrerer Allergensensibilisierungen hilft Ärzten, besonders im Notfall, genau die benötigten Medikamente wie Antihistaminika zu verordnen und einen personalisierten Plan für das Management von Allergiesymptomen aufzustellen. 


Leicht durchführbar

Jeder, der allergieähnliche Symptome hat, kann eine spezifische IgE-Blutuntersuchung durchführen lassen. Also jedermann in jedem Alter kann einen Bluttest durchführen lassen. Die Tests sind einfach durchführbar und können unabhängig vom Alter, dem Hautzustand, der Einnahme von Antihistaminika und auch bei Schwangerschaft angewendet werden.1-4


Sicher und schnell

Im Gegensatz zu Haut-Prick-Tests besteht kein Risiko, dass ein Bluttest eine allergische Reaktion auslöst. Dies ist besonders von Bedeutung, wenn ein Betroffener ein erhöhtes Risiko einer lebensbedrohlichen anaphylaktischen Reaktion aufweist. Bluttests sind auch für Säuglinge und Kleinkinder gut geeignet, da ein einzelner Nadelstich zur Blutabnahme weniger belastend ist als das wiederholte Einstechen der Haut bei einem Prick-Test. Erfahren Sie mehr über die Unterschiede zwischen Tests auf spezifisches IgE und anderen Allergietests.


Breites Spektrum

Mit einem Bluttest auf spezifisches IgE kann mit einer einzigen Blutprobe auf mehr als 500 Allergene und Allergenmischungen – wie Pollen, Lebensmittel und Hautschuppen von Tieren – getestet werden. Die Ermittlung aller relevanten Allergene, die zu den Symptomen beitragen, ist Voraussetzung für eine umfassende Beratung zur Meidung von Allergenen. Dadurch können Betroffene unter ihrem Symptom-Schwellenwert bleiben. 


Ausführlich

Bluttests können verschiedene Grade einer Allergensensibilisierung nachweisen. Auch verdeckte Risiken, wie die Gefahr allergischer Reaktionen aufgrund von Kreuzreaktionen, können von Ihrem Arzt anhand eines Bluttests erkannt werden. Symptomen können unterschiedliche auslösende Allergene oder Proteinfamilien zugrunde liegen, die maßgeschneiderte Behandlungsstrategien erfordern. 

Arten von Allergie-Bluttests

Es gibt zwei Arten von Bluttests auf spezifisches IgE für das Diagnostizieren von Allergien: 

  • Gesamtallergentests helfen beim Erkennen von Auslösern von Allergien und auch beim Ein- bzw. Ausschließen einer Allergie.5–7
  • Allergenkomponententest helfen, die konkreten allergieauslösenden Proteine zu benennen, von denen die Symptome verursacht werden.8

Gesamtallergentest

Tests auf spezifisches IgE gegen Gesamtallergene werden eingesetzt, um eine vermutete Allergie zu bestätigen, um den Auslöser von Reaktionen zu bestimmen bzw. um eine Allergie auszuschließen. 

Allergenkomponententest

Tests auf spezifisches IgE gegen Allergenkomponenten helfen beim Erkennen, welche spezifischen Proteine die Reaktionen auslösen. Anstatt nur zu wissen, dass ein Betroffener zum Beispiel gegen Erdnüsse sensibilisiert ist, kann ein Bluttest benennen, genau welches Protein der Erdnuss möglicherweise eine Reaktion auslöst. Mit dem Wissen um das spezifische Protein kann der Arzt ermitteln, ob die Gefahr einer eher systemischen Reaktion besteht oder ob es sich eher um mild verlaufende, örtlich begrenzte Reaktionen handeln wird. 

Allergenkomponenten können helfen:

  1. Das Risiko für systemische Reaktionen einzuschätzen. 
  2. Die Symptome aufgrund einer Kreuzreaktion zu erklären. 
  3. Die diagnostischen Genauigkeit zu steigern. 

Die Wissenschaft der Allergien

Proteine und Allergien

Klinische Überlegungen: Die Bedeutung von diagnostischen Tests 

Eine Diagnose nur basierend auf der körperlichen Untersuchung, klinischen Beobachtung und Anamnese kann ungenau oder unvollständig sein. Diagnostische Tests zur Unterstützung der Differentialdiagnose erhöhen die Diagnosesicherheit jedoch nachweislich auf 90 %.9,10

Diagnostische Tests können zudem auch auf folgende Weise hilfreich sein:11 –13 

  • Steigern von Lebensqualität und Leistungsvermögen des Betroffenen.
  • Senken von Kosten aufgrund von Fehlzeiten 
  • Optimieren der Medikation
  • Senken der Anzahl außerplanmäßiger Konsultationen
  • Senkung der Kosten für Medikamente

Die Messung der zirkulierenden IgE-Antikörper ermöglicht eine objektive Beurteilung der Sensibilisierung gegen ein Allergen. Im Allgemeinen deuten niedrige IgE-Antikörperspiegel auf eine geringe Wahrscheinlichkeit einer klinischen Erkrankung hin, während hohe Antikörperspiegel als Reaktion auf ein Allergen eine gute Korrelation mit einer klinischen Erkrankung besitzen.14

Mit negativen Testergebnissen können Sie eine IgE-vermittelte Allergie als Auslöser für die Symptome des Patienten ganz ausschließen und den Behandlungsweg, die Medikation und das Krankheitsmanagement erfolgreich in die richtige Richtung lenken.9,10

 

Wissen, welches Protein das Problem ist 

Die Stabilität oder Labilität eines Proteins und seine Menge in der Allergenquelle sind zwei wichtige Faktoren. 

Stabilität: Proteinfamilien von in Pflanzen enthaltenen Allergenkomponenten können nach ihrer Stabilität gelistet werden. Innerhalb einer Proteinfamilie ist der Stabilitätsgrad sehr ähnlich. So haben die Proteine der Familie der Speicherproteine eine hohe Stabilität. Proteine in der Profilin- und der PR-10-Familie sind labiler.15

Labilität: Labile Proteine werden bei Verarbeitung oder Zubereitung von Lebensmitteln oder durch Enzyme in Speichel oder Darm problemlos aufgespalten. Derartige Proteine rufen daher bei Einnahme vor allem örtlich begrenzte Reaktionen hervor. Stabile Proteine erreichen die Zirkulation hingegen in mehr oder weniger intakter Form und haben deshalb das Potenzial, systemische Reaktionen auszulösen.15

Einige Proteine mit ähnlichen Strukturen und Funktionen über Spezies hinweg sind in vielen Allergenquellen weit verbreitet. Diese Proteine können daher zur Bildung kreuzreaktiver IgE-Antikörper führen. Diese Antikörper binden sich an mehr als nur eine Allergenquelle. Das Verstehen von Kreuzreaktionen zwischen Spezies kann Ärzten helfen, Mehrfachsensibilisierungen zu erkennen, wie sie beispielsweise beim Pollen-Lebensmittel-Allergie-Syndrom beobachtet werden.

 

Diagnostische Tests zur Unterstützung der Differentialdiagnose verbessern die Diagnosesicherheit nachweislich auf 90 %.9,10

Helfen Sie Ihren Patienten beim Finden von Antworten.

Wenn die Symptome und das klinische Erscheinungsbild eines Patienten mehrere Diagnosemöglichkeiten zulassen, beispielsweise IgE-vermittelte Allergien oder Autoimmunerkrankungen, können die Testergebnisse ein nützliches Hilfsmittel zur Bestätigung der Diagnose darstellen. Ergänzend zur Anamnese können serologische Tests bei unklarer Diagnose eindeutige, leicht interpretierbare Ergebnisse bereitstellen, die sich dem Patienten gut erläutern lassen. 

Gehen Sie den nächsten Schritt.  

Von der Anordnung eines Tests auf spezifisches IgE bis zur Interpretation der Ergebnisse: Bei uns finden Sie die Ressourcen für eine sichere Diagnose von Allergien.

Wie kann man sich auf Allergien testen lassen? Wenden Sie sich noch heute an Ihren Arzt.

Durch die Bestimmung Ihrer konkreten Allergien und die Bestimmung der Proteine, auf die Sie sensibilisiert sind, ermöglicht ein Allergie-Bluttest die Bestätigung Ihrer Auslöser und die Optimierung Ihres Allergie-Behandlungsplans.

Ein Bluttest auf spezifisches IgE kann von jedem Arzt angeordnet werden. Eine Konsultation mit einem Spezialisten ist nicht erforderlich. Sie können sich auch von sich aus direkt an ein Labor wenden. Sie haben die Wahl, wenn es um Tests geht. 

Nutzen Sie Ihren Arzttermin optimal.

Beantworten Sie eine Reihe von Fragen, und bringen Sie Ihre Symptome besser auf den Punkt. Besprechen Sie dann Ihre Antworten mit Ihrem Arzt in der Sprechstunde, und entscheiden Sie gemeinsam, ob Bluttests auf spezifisches IgE bei Ihnen angebracht sind.

Informationen zum Verständnis von Allergien

 

Erfassen Sie Allergiesymptome, und bereiten Sie sich auf Ihren Besuch beim Arzt vor.

Erfahren Sie mehr über konkrete Allergene und häufig auftretende Symptome, Behandlung und Linderung. 

Sind Sie ein Arzt? Finden Sie umfassende Informationen über Hunderte von Allergenen und Allergenkomponenten.

Weiterführende Inhalte

Möchten Sie mehr über Tests und Diagnose erfahren? Erkunden Sie weitere Themen.

  1. Siles RI, Hsieh FH. Clev Clin J Med. 2011;78(9):585-592.
  2. Bonnelykke K, Pipper CB, Bisgaard H. J Allergy Clin Immunol. 2008;121(3):646-651. 
  3. Belhocine W, et al. Pediatr Allergy Immunol 2011;22:600–607.
  4. Bacharier LB, et al. Allergy. 2008;63(1):5-34. 
  5. Nach: Duran-Tauleria E, Vignati G, Guedan MJ, et al. The utility of specific immunoglobulin E measurements in primary care. Allergy. 2004;59 Suppl 78:35-41.
  6. Nach: Niggemann B, von Berg A, Bollrath C, et al. Safety and efficacy of a new extensively hydrolyzed formula for infants with cow’s milk protein. Pediatr Allergy Immunol. 2008;19:325-31. 
  7. Eigenmann PA, Atanaskovic-Markovic M O’B Hourihane J, et al. Testing children for allergies: why, how, who and when; an updated statement of the European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) Section of Pediatrics and the EAACI-Clemens von Pirquet Foundation. Pediatr Allergy Immunol. 2013;24:195-209.
  8. Canonica GW, Ansotegui I, Pawankar R, et al. A WAO –ARIA – GA2 LEN consensus document on molecular-based allergy diagnostics. World Allergy Organ J. 2013;6:17. 
  9. Duran-TauleriaE, Vignati G, Guedan MJ, et al. The utility of specific immunoglobulin E measurements in primary care. Allergy. 2004;59 (Suppl 78):35-41.
  10. Niggemann B, Nilsson M, Friedrichs F. Paediatric allergy diagnosis in primary care is improved by invitro allergen specific IgE testing. Pediatr Allergy Immunol. 2008;19:325-331. 
  11. Welsh N, et al. The Benefits of Specific Immunoglobulin E Testing in the Primary Care Setting. J Am Pharm Assoc. 2006;46:627.
  12. Szeinbach SL, Williams B, Muntendam P, et al. Identification of allergic disease among users of antihistamines. J Manag Care Pharm. 2004; 10 (3): 234-238. 
  13. Szeinbach SL, Seoane-Vazquez EC, Beyer A, Williams PB. The impact of allergic rhinitis on work productivity. Prim Care Respir J. 2007;16(2):98-105.
  14. Yunginger JW, et al. J Allergy Clin Immunol. 2000;105(6pt1):1077-1084. 
  15. Molecular Allergology Users Guide. European Academy of Allergy and Clinical Immunology. 2016. http://www.eaaci.org/documents/Molecular_Allergology-web.pdf.