Neue ESsCD-Leitlinien 2025 zur Zöliakie: Was Patienten wissen sollten
November 2025
Europäische Experten haben den Leitfaden zur Diagnose der Zöliakie (CeD) bei Erwachsenen aktualisiert.
Die Änderungen sollen die Diagnose vereinfachen, präzisieren und noch besser auf die Bedürfnisse der Patienten stimmen.
Was ist neu?
1. Vereinfachte Bluttests
- IgA-Antikörper gegen Gewebstransglutaminase 2 ((tTG)-IgA) und die Bestimmung des Gesamt-IgA – um einen IgA-Mangel auszuschließen – bleiben die Tests der ersten Wahl.
- Weitere Bluttests können bei Bedarf durchgeführt werden, sind aber nicht bei allen Patienten erforderlich.
2. Diagnose ohne Biopsie
- Wenn der (tTG-)IgA-Antikörperwert mehr als das Zehnfache des oberen Normwerts beträgt und dieses Ergebnis durch eine zweite Blutprobe bestätigt wird, können einige Erwachsene ohne Biopsie diagnostiziert werden.
- Diese biopsiefreie Vorgehensweise wird in der Regel nur bei Erwachsenen unter 45 Jahren und ohne ausgeprägte Symptome empfohlen.
3. Klarere Regeln für die Biopsie
- Wenn eine Biopsie notwendig ist, sollten mindestens sechs Gewebeproben aus zwei verschiedenen Abschnitten des Dünndarms entnommen werden.
Das verbessert die Genauigkeit und verringert das Risiko, dass eine Diagnose übersehen wird.
4. Besondere Situationen erklärt
- Sie leben bereits glutenfrei? Dann kann ein kurzer Glutenbelastungstest notwendig sein.
- Bluttest negativ, aber Darmschädigung in der Biopsie? Dann müssen andere Ursachen in Betracht gezogen werden.
- Unklare Fälle? Genetische Tests (HLA) können in bestimmten Situationen hilfreich sein.
5. Patientenorientierter Diagnoseansatz
Entscheidungen sollten gemeinsam von Arzt und Patient getroffen werden – insbesondere in folgenden Situationen:
- Wenn ein biopsiefreier Ansatz in Betracht gezogen wird.
- Wenn ein Glutenbelastungstest geplant ist.
6. Nicht-zöliakische Glutensensitivität
- Diese wird angenommen, wenn sich die Symptome nach dem Verzicht auf Gluten bessern, die Zöliakie- und Allergietests jedoch negativ sind.
- Es handelt sich dabei um eine eigenständige Magen-Darm-Erkrankung, nicht um Zöliakie.
Warum das für Sie wichtig ist
- Die Diagnose kann schneller und weniger invasiv erfolgen.
- Ärzte möchten unnötige Tests vermeiden um die Belastung für die Patienten zu verringern und gleichzeitig hohe diagnostische Standards zu wahren.
- Durch gemeinsame Entscheidungsfindung werden Patienten stärker in die Wahl des Diagnoseweges einbezogen, mit dem sie sich am wohlsten fühlen.
Fazit:
Die ESsCD-Leitlinien 2025 machen die Diagnose der Zöliakie klarer, sicherer und patientenfreundlicher.
Wenn Sie den Verdacht auf Zöliakie haben, sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt über die verfügbaren Testmöglichkeiten.