Penicillium chrysogenum
Allergene – Fakten, Symptome und Behandlung


Penicillium gehört zu den drei häufigsten durch die Luft übertragenen Pilzen in Innenräumen (zusammen mit Aspergillus und Cladosporium).1,2 Diese drei Schimmelpilze sowie Alternaria alternata sind die Arten, die am wahrscheinlichsten Allergiesymptome verursachen. Diese treten für gewöhnlich auf, nachdem der Allergiker Schimmelsporen eingeatmet hat.3,4 Vielleicht am bekanntesten ist jedoch die Art Penicillium chrysogenum, die meist blau-grün gefärbt ist und sowohl in Innenräumen als auch im Freien zu finden ist.2

Diese Form ist eine von sechs Arten, die am häufigsten in Innenräumen nach Wasserschäden vorkommen. Sie dient außerdem als Quelle für Antibiotika wie Penicillin.1,5 In Verbindung mit Asthma ist P. chrysogenum sowohl als Allergen als auch als Pathogen (d. h. als Erreger von Krankheiten) bekannt. Insbesondere bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem aufgrund einer bestehenden Erkrankung kann es eine Vielzahl von Infektionen auslösen.5 Penicillium-Sporen können das ganze Jahr über in der Luft nachgewiesen werden, können aber auch saisonalen Schwankungen unterliegen. Im Vereinigten Königreich erreichen die Sporen beispielsweise im Herbst ihren Höhepunkt, wobei die höchsten Werte tagsüber auftreten.6

Wo ist Penicillium zu finden?

Penicillium chrysogenum ist in gemäßigten und subtropischen Regionen weit verbreitet und praktisch überall dort vorhanden, wo organisches Material verfügbar ist.4,5 Penicillium kann im Freien in Medien wie Böden, verrottenden Pflanzenresten, Kompost, Getreide und verdorbenen Früchten gefunden werden.4 Schimmelpilze reproduzieren sich jedoch über Sporen, die über Luft, Wasser und Insekten transportiert werden.7,11 Auch wenn ein Pilz im Freien entsteht, kann er oft durch eine Vielzahl von Möglichkeiten in Wohnungen eindringen, wie z. B. Türen, Fenster, Lüftungsschlitze sowie Heizungs- und Klimaanlagen. Außerdem kann er über Kleidung, Schuhe und Haustiere hineingelangen.12 Daher wird Penicillium auch im Innenbereich gefunden, wo es normalerweise auf Oberflächen wie Trockenbauwänden, Holz, bemalten Materialien, Tapeten, Teppichen, Farben, Textilien, Staub und verschiedenen anderen Haushaltsgegenständen wächst.13,14 Darüber hinaus besiedelt es gelegentlich Lederprodukte wie Schuhe, Jacken, Gürtel und Sofas. Penicillium chrysogenum kann auch auf Lebensmitteln wie Obst und Gemüse, Getreidekörnern, geräuchertem Fleisch, Margarine, Käse und anderen Milchprodukten vorkommen.5

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Gibt es weitere Allergene, auf die ich sensibilisiert sein könnte?*

Bei einigen Patienten mit einer Allergie gegen Penicillium chrysogenum können auch Symptome auftreten, wenn sie anderen Schimmelpilzarten ausgesetzt sind. Dies wird als Kreuzreaktion bezeichnet und tritt auf, wenn das Immunsystem Ihres Körpers Proteine oder Komponenten in verschiedenen Substanzen als strukturell ähnlich oder biologisch verwandt identifiziert und so eine Reaktion auslöst.2

*Diese Produkte sind möglicherweise nicht für die Diagnostik in Ihrem Land freigegeben. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt, um mehr über die Verfügbarkeit zu erfahren.

Wie gehe ich mit meiner Allergie um?

Wenn Sie gegen Schimmelpilze allergisch sind, empfiehlt Ihnen Ihr Arzt möglicherweise einen Plan, der Folgendes umfasst.3,7,16,17

  • Begrenzen Sie Ihren Aufenthalt im Freien während den Jahreszeiten, in denen Schimmelpilze am aktivsten sind.
  • Tragen Sie eine Maske, wenn Sie mit Pflanzenmaterial arbeiten oder dieses bewegen, und vermeiden Sie es, trockene Blätter zu harken und zu verbrennen.
  • Meiden Sie Scheunen, Silos, Heu, Stroh und Torfmoos.
  • Verwenden Sie einen zertifizierten, asthma- und allergikerfreundlichen Filteraufsatz für Ihre Heizungs- und Klimaanlage, und wechseln Sie die Filter regelmäßig.
  • Verwenden Sie Luftentfeuchter, um die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen auf unter 45 Prozent zu senken und so eine Umgebung zu schaffen, in der Schimmelpilze mit geringerer Wahrscheinlichkeit gedeihen.
  • Verbessern Sie die Luftzirkulation in Räumen, indem Sie die Türen zwischen den Räumen öffnen, Möbel von den Wänden wegrücken und Ventilatoren in Betrieb nehmen.
  • Verwenden Sie Abluftventilatoren in Bädern und Küchen, um Feuchtigkeit aus den Räumen zu ziehen.
  • Reparieren Sie undichte Rohrleitungen, prüfen Sie die Fenster auf Kondenswasser, und entfernen Sie Feuchtigkeitsquellen.
  • Reparieren Sie undichte Stellen am Dach, reinigen Sie die Dachrinnen und stellen Sie sicher, dass Regenwasser nicht in Richtung Ihres Hauses abfließt.
  • Reinigen Sie gründlich und regelmäßig, einschließlich Spülbecken und Wannen, Dichtungen an Kühlschranktüren und Abfallbehälter.
  • Entfernen Sie die Kleidung umgehend aus Ihrer Waschmaschine, und reinigen Sie die Gummidichtungen regelmäßig.
  • Beseitigen Sie Feuchtigkeitsquellen in Untergeschossen, wie z. B. undichte Rohrleitungen und versickerndes Grundwasser.
  • Lassen Sie während und nach dem Duschen und Baden die Lüftung laufen.
  • Entfernen Sie sämtliche Teppiche aus Bädern und Untergeschossen.

Ihr Arzt weist Sie möglicherweise dazu an, zur Verbesserung Ihrer Allergiesymptome eines der folgenden Medikamente zu nehmen:

  • Antihistaminika werden häufig verwendet, um Symptome wie Niesen, Juckreiz und eine laufende Nase zu verringern.
  • Nasale Kortikosteroide werden verwendet, um Schwellungen in der Nase zu reduzieren und allergische Reaktionen zu blockieren.
  • Abschwellende Mittel zum Einnehmen und als Nasenspray können eingesetzt werden, um nasale Atemprobleme zu lindern.
  • Entzündungshemmende Mittel wie Montelukast können sich bei der Behandlung von Schimmelpilzallergien als wirksam erweisen.
  • Tägliche Nasenspülungen mit einer mit Salzwasser gefüllten Spritzflasche können zur Beseitigung von Reizstoffen und zur Linderung der nasalen Symptome beitragen.

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Häufige Symptome

Die Symptome einer Schimmelpilzallergie können leicht bis schwer sein, sowie von Person zu Person variieren.3 Die Reaktionen können fast unmittelbar nach der Aufnahme erfolgen oder verzögert auftreten. Am häufigsten kommt es ab Mitte des Sommers bis zum frühen Herbst zu Symptomen. Da Schimmelpilze jedoch sowohl drinnen als auch draußen wachsen, können allergische Reaktionen das ganze Jahr über auftreten.7

Die Symptome umfassen für gewöhnlich eine oder mehrere der folgenden Optionen:3,8

  • Verstopfte Nase
  • Laufende Nase
  • Niesen
  • Gereizte, tränende Augen
  • Husten
  • Pfeifende Atmung
  • Juckreiz im Bereich der Augen, der Nase und des Rachens
  • Trockene, schuppige Haut

Eine Sensibilisierung gegen Schimmelpilze ist zudem ein wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung von Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege wie allergische Rhinitis (auch bekannt als Heuschnupfen).4,9 Weitere Reaktionen auf Penicillium können eine Hypersensitivitätspneumonitis (auch als exogen allergische Alveolitis bezeichnet) sein, die zu einer chronischen Erkrankung mit irreversiblen Lungenschäden führen kann.9

Ein kleiner Prozentsatz von Asthmatikern mit inhalationsbedingter Schimmelpilzallergie kann zudem eine allergische Urtikaria (auch bekannt als Nesselsucht) entwickeln, wenn sie etwas essen oder trinken, das Hefe- oder Schimmelpilze enthält.10 Neben allergischen Reaktionen können Schimmelpilze auch Infektionen und toxische Reaktionen verursachen.1

Woher weiß ich, ob ich allergisch bin? *

Zusammen mit Ihrer Krankengeschichte können Haut-Prick-Tests oder spezifische IgE-Bluttests dabei helfen festzustellen, ob Sie allergisch auf ein bestimmtes Allergen reagieren. Wenn bei Ihnen eine Allergie diagnostiziert wurde, kann Ihr Arzt gemeinsam mit Ihnen einen Behandlungsplan erstellen.

*Diese Produkte sind möglicherweise nicht für die Diagnostik in Ihrem Land freigegeben. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt, um mehr über die Verfügbarkeit zu erfahren.

Besteht ein Risiko für ein schwerwiegendes Ereignis?

Es gibt keine zuverlässigen Berichte in der medizinischen Literatur, die die Exposition in Innenräumen gegenüber Schimmelpilzen als Ursache einer Anaphylaxie dokumentieren.15 Allerdings können Exposition und Sensibilisierung gegenüber Pilzallergenen die Entwicklung und Verschlechterung allergischer Erkrankungen wie allergische Rhinitis und Asthma fördern.2

  1. Storey E. Guidance for clinicians on the recognition and management of health effects related to mold exposure and moisture indoors. Farmington, CT: University of Connecticut Health Center, Division of Occupational and Environmental Medicine, Center for Indoor Environments and Health; 2004.
  2. Fukutomi, Yuma & Taniguchi, Masami. (2015). Sensitization to fungal allergens: Resolved and unresolved issue. Allergology International. 145. 10.1016/j.alit.2015.05.007. Verfügbar unter: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1323893015001161?via%3Dihub.
  3. Mayo Clinic [Internet]. Rochester, MN: Mayo Foundation for Medical Education and Research; 2019 Apr 3. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/mold-allergy/symptoms-causes/syc-20351519.
  4. Ozdemir O (2015) Molds and Respiratory Allergy - Part 1. MOJ Immunol 2(2): 00045. DOI: 10.15406/moji.2015.02.00045. Verfügbar unter: https://medcraveonline.com/MOJI/MOJI-02-00045.pdf.
  5. Ward J., Leduc C. Mold Busters [Internet]. Ottowa, ON, Canada: Bust Mold Inc.; 2018 Aug 26 [2019 Apr 20]. Verfügbar unter: https://www.bustmold.com/resources/mold-library/penicillium-chrysogenum.
  6. Knutsen AP, Bush RK, Demain JG, Denning DW, Dixit A, Fairs A, Greenberger PA, Kariuki B, Kita H, Kurup VP, Moss RB, Niven RM, Pashley CH, Slavin RG, Vijay HM, Wardlaw AJ. Fungi and allergic lower respiratory tract diseases. J Allergy Clin Immunol. 2012 Feb;129(2):280-91; quiz 292-3. doi: 10.1016/j.jaci.2011.12.970. PMID: 22284927. Verfügbar unter: https://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S0091-6749(11)02939-3.
  7. Asthma and Allergy Foundation of America [Internet]. Arlington, VA: Asthma and Allergy Foundation of America; 2015 Oct. Verfügbar unter: https://www.aafa.org/mold-allergy.
  8. American College of Allergy, Asthma & Immunology [Internet]. Arlington Heights, IL: American College of Allergy, Asthma & Immunology; 2018 Apr 23. Verfügbar unter: https://acaai.org/allergies/types/mold-allergy.
  9. Simon-Nobbe B, Denk U, Pöll V, Rid R, Breitenbach M. The spectrum of fungal allergy. Int Arch Allergy Immunol. 2008;145(1):58-86. doi: 10.1159/000107578. Epub 2007 Aug 20. PMID: 17709917. Verfügbar unter: https://www.karger.com/Article/FullText/107578.
  10. GI Society [Internet]. Vancouver, BC, Canada: Canadian Society of Intestinal Research; 2004 Mar/Apr. Verfügbar unter: https://badgut.org/information-centre/health-nutrition/yeast-and-mould-allergy.
  11. United States Department of Agriculture [Internet]. [Ort unbekannt]: United States Department of Agriculture; 2013 Aug. Verfügbar unter: https://www.fsis.usda.gov/wps/wcm/connect/a87cdc2c-6ddd-49f0-bd1f-393086742e68/Molds_on_Food.pdf?MOD=AJPERES#:~:text=The%20spores%20give%20mold%20the%20color%20you%20see.&text=Foods%20that%20are%20moldy%20may,that%20can%20make%20you%20sick.
  12. Centers for Disease Control and Prevention [Internet]. Atlanta, GA: National Center for Environmental Health; 2020 Aug 11. Verfügbar unter: https://www.cdc.gov/mold/faqs.htm.
  13. Ward J., Leduc C. Mold Busters [Internet]. Ottowa, ON, Canada: Bust Mold Inc.; 2018 Aug 19 [2019 Apr 1]. Verfügbar unter: https://www.bustmold.com/resources/mold-library/penicillium.
  14. Abbott, S. Molds and other fungi in indoor environments: Summary of biology, known health effects and references. (2003). Verfügbar unter: http://www.nlmlab.com/sites/default/files/PDFs/NLML-IndoorMolds.pdf
  15. Bush RK, Portnoy JM, Saxon A, Terr AI, Wood RA. The medical effects of mold exposure. J Allergy Clin Immunol. 2006 Feb;117(2):326-33. doi: 10.1016/j.jaci.2005.12.001. Erratum in: J Allergy Clin Immunol. 2006 Jun;117(6):1373. Erratum in: J Allergy Clin Immunol. 2014 Nov;134(5):1217. PMID: 16514772. Verfügbar unter: https://www.jacionline.org/article/S0091-6749(05)02591-1/fulltext.
  16. Mayo Clinic [Internet]. Rochester, MN: Mayo Foundation for Medical Education and Research; 2019 Apr 3. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/mold-allergy/diagnosis-treatment/drc-20351525.
  17. Nationwide Children’s Hospital [Internet]. Columbus, OH: Nationwide Children’s Hospital; 1976 [Oktober 2018]. Verfügbar unter: https://www.nationwidechildrens.org/conditions/allergy-to-mold.