Stellen Sie sich eine Patientin vor, deren Leben durch anhaltendes Niesen und durch eine verstopfte und ständig laufende Nase beeinträchtigt wird. Das ist Natasha, das Beispiel einer jungen Frau, die unter den lästigen Symptomen einer allergischen Rhinitis leidet. In dieser anschaulichen Fallstudie erfahren Sie, wie der Gold-Standard der In-vitro-Allergiediagnostik1 von Thermo Fisher Scientific dazu beigetragen hat, eine genaue Diagnose zu stellen.
Patientenanamnese
Persönliche Krankengeschichte
Als Kleinkind litt Natasha unter einer Eierallergie, mittlerweile verträgt sie jedoch Eier in Backwaren.
Im Alter von 16 Jahren hatte Natasha eine Asthma-Exazerbation, als sie bei einer Freundin übernachtete, die eine Katze hatte. Nach dieser Episode wurde von ihrem Hausarzt bei ihr Asthma diagnostiziert. Beim selben Besuchstermin beim Arzt wurde in ihrer Krankenakte festgestellt, dass sie im Kindesalter an einem Ekzem gelitten hatte, das sich im Teenageralter allmählich besserte und nun weitgehend abgeklungen war.
Bei einem früheren Besuchstermin bei einem Dermatologen bezüglich ihres Ekzems wurde festgestellt, dass bei Natasha Dermographismus vorliegt.
Bisherige Medikamente
- Intranasales Beclomethason auf Rezept, das aber aufgrund des darauffolgenden Auftretens von Nasenbluten wieder abgesetzt wurde
- Derzeitige Anwendung von inhalativem Beclomethason zweimal täglich (b.i.d)
- Anwendung intranasaler Antihistaminika und abschwellender Mittel für die Nase
Beobachtung
Im Gespräch mit Natasha bemerkte Ihr Arzt häufiges Schniefen, Nasenreiben und Mundatmung.
Wie sollte Natashas Arzt die diagnostische Abklärung fortsetzen?
Aufgrund von Natashas Krankengeschichte kann eine Rhinitis diagnostiziert werden. Der nächste Schritt in der Diagnostik ist eine körperliche Untersuchung, einschließlich des Gesichts und des Naseninneren. Alle Patienten mit anhaltender Rhinitis sollten auch auf mögliches Asthma untersucht werden (Untersuchung des Brustkorbs und Lungenfunktionstests einschließlich Spirometrie oder Pek-Flow-Messung). 2
Um festzustellen, ob Natashas Rhinitis allergischen oder nichtallergischen Ursprungs ist, sollte ein Bluttest auf spezifisches IgE oder ein Haut-Prick-Test (HPT) durchgeführt werden. Im Fall von Natasha ist ein HPT jedoch aufgrund des dokumentierten Dermatographismus kontraindiziert, sodass ein Bluttest auf spezifisches IgE am besten geeignet ist.2 Eine Studie ergab, dass im Vergleich zur klinischen Anamnese und einer körperlichen Untersuchung allein die zusätzliche Anwendung eines Bluttests auf spezifisches IgE die diagnostische Sicherheit um 64 Prozent erhöht.3
*Basierend auf einer prospektiven multizentrischen Studie mit 380 Kindern im Alter von < 6 Jahren mit Symptomen eines Ekzems und/oder Giemen/Asthma und/oder Rhinitis.3
Untersuchungen, Diagnostik und Ergebnisse
Untersuchung
Natashas Hausarzt führte die Diagnostik mit einer körperlichen Untersuchung fort. Die Untersuchung ihres Gesichts war unauffällig, aber die Untersuchung des Naseninneren ergab eine Hypertrophie der Nasenmuschel mit klarem Sekret.
Die Untersuchung von Natashas Brustkrob ergab keine offensichtlichen Auffälligkeiten und die Erweiterung des Brustkorbs war auf beiden Seiten gleich. Ihre Atemfrequenz betrug 18 Atemzüge/min und bei der Auskultation ihrer Lunge stellte der Hausarzt ein leichtes exspiratorisches Giemen fest.
Diagnostik
Der Hausarzt beschloss, als Nächstes einen Bluttest auf spezifisches IgE anzufordern. Basierend auf Natashas Symptomen, ihrem Alter und den lokalen Sensibilisierungsmustern wurde ein geeignete Zusammenstellung von Inhalationsallergenen ausgewählt.
Ergebnisse des ImmunoCAP™ Bluttests auf spezifisches IgE (kUA/l**) |
||
Test* |
Typ |
Natashas Ergebnisse |
Hausstaubmilben (d1) |
Allergenextrakt |
31 |
Lieschgras (g6) |
Allergenextrakt |
|
|
Allergenextrakt |
15 |
Katzen-Hautschuppen (e1): |
Allergenextrakt |
<0,10 |
Alternaria alternata (m6) |
Allergenextrakt |
8 |
Ergebnisse der Lungenfunktionstests |
|
Test |
Natashas Ergebnisse |
Inspiratorischer nasaler Peak-Flow |
52 l/min |
Exspiratorische Peak-Flow-Rate (PEFR) |
310 l/min |
Prozent des FEV1**-Sollwerts |
73 Prozent |
Fraktioniertes exhaliertes Stickstoffmonoxid (FeNO) |
49 ppb |
Differenzialdiagnose
Was ist die wahrscheinlichste Ursache für die nasalen Symptome von Natasha?
Die Ergebnisse von Bluttests auf spezifisches IgE zeigen, ob der Patient gegenüber bestimmten Allergenen sensibilisiert ist (IgE-Antikörper aufweist). Spezifische IgE-Werte von ≥ 0,10 kUA/l weisen auf eine Sensibilisierung hin4 , und die Wahrscheinlichkeit einer Allergie erhöht sich mit steigenden Konzentrationen spezifischer IgE-Antikörper.5 Die Ergebnisse sollten immer im Zusammenhang mit der klinischen Anamnese und der körperlichen Untersuchung interpretiert werden.2,6 Wenn die Testergebnisse mit der Krankengeschichte übereinstimmen, kann eine allergische Rhinitis diagnostiziert werden.2
Bei Natasha zeigen die Testergebnisse auf spezifisches IgE eine Polysensibilisierung gegen Hausstaubmilben (HSM), Lieschgras, Birke und Alternaria alternata. Sie weist sehr hohe Werte für HSM-spezifisches IgE auf, aber – in Anbetracht ihrer Krankengeschichte vielleicht unerwartet – ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass sie gegenüber Katzen-Hautschuppen nicht sensibilisiert ist. Daher ist es wahrscheinlich, dass ihr Asthmaanfall während der Übernachtung bei ihrer Freundin eher auf HSM als auf die Katze zurückzuführen war – etwas, das allein anhand ihrer Vorgeschichte nur sehr schwer festzustellen gewesen wäre.
Natashas Sensibilisierung gegenüber saisonalen Allergenen (Lieschgras, -Birke und Alternaria alternata) könnte der Grund dafür sein, dass sich die Nasensymptome und die Kurzatmigkeit bei ihr im Laufe der Sommermonate verschlimmern, da ihre Gesamtallergenlast dann im Vergleich zu den Wintermonaten erhöht ist.7
Durch die Interpretation dieser Ergebnisse in Verbindung mit Natashas Krankengeschichte und den Befunden der körperlichen Untersuchung konnte der Hausarzt die Diagnose einer IgE-vermittelten Allergie bestätigen8 – in diesem Fall einer ganzjährigen allergischen Rhinitis (aufgrund von HSM) und einer saisonalen allergischen Rhinitis (aufgrund von -Lieschgras).
Behandlung
HSM l können in Wohnräumen nicht vollständig durch Reinigen beseitigt werden;9 allerdings könnte Natasha ihre HSM-Exposition durch die Anwendung der folgenden Strategien begrenzen:
- Aufbringen staubdichter Bezüge auf Kopfkissen, Matratzen und Boxspring-Betten. Häufiges Wechseln und Waschen der Bezüge9,10
- Reduzierung der Anzahl an Stofftieren in Schlafräumen auf ein Minimum oder Verwendung von Plastikbehältern, um sie zu verstauen9
- Entfernung von Teppichen, Vorhängen und Polstermöbeln (soweit möglich)10
- Beibehaltung einer Luftfeuchtigkeit von ≤ 45 Prozent10
- Zweimal wöchentliches Staubsaugen von Teppichen10
Der nasale inspiratorische Peak-Flow liegt bei Natasha unter dem für erwachsene weibliche Patienten normalen Bereich (ca. 115 ml/min), was auf eine Obstruktion der Nase hinweist.11 Der normale PEFR-Bereich für Erwachsene liegt zwischen 400 und 700 l/min.12 Die niedrigen PEFR- und FEV1-Werte von Natasha in den Lungenfunktionstests lassen auf eine Behinderung des intrapulmonalen Luftflusses schließen,13 was zusammen mit ihrer Krankengeschichte auf Asthma hinweist.14 Ihr FeNO-Wert ist erhöht, aber bei der Interpretation dieses Ergebnisses ist Vorsicht geboten, da dies durch eine allergische Rhinitis bedingt sein kann, auch wenn kein offenes klinisches Asthma vorliegt.2
Wussten Sie das?
- Bis zu 90 Prozent der Allergiepatienten sind polysensibilisiert15
- Allergische Rhinitis ist mit einem 3,5-fach erhöhten Risiko für die spätere Entwicklung von Asthma verbunden16, und ein Marker für eine ungenügende Asthmakontrolle17
*Das ImmunoCAP Bluttest-Portfolio umfasst folgende Produkte:
- ImmunoCAP Allergen d1, Hausstaubmilben
- ImmunoCAP Allergen g6, Lieschgras
- ImmunoCAP Allergen t3, -Birke
- ImmunoCAP Allergen e1, Katzen-Hautschuppen
- ImmunoCAP Allergen m6, Alternaria alternata
Schlussfolgerung
Natashas Weg von anhaltenden Symptomen zur effektiven Behandlung ihrer allergischen Rhinitis zeigt, was genaue diagnostische Ergebnisse und eine personalisierte Versorgung bewirken können.
**kUA/l: allergenspezifische Kilo-Einheiten pro Liter; FEV1: forciertes exspiratorisches Volumen
Die in diesen Fallstudien und Fotos dargestellten Menschen, Orte und Ereignisse sind keine echten Patienten und stehen auch in keinem Zusammenhang mit Thermo Fisher Scientific.
Thermo Fisher Scientific ist führend im Bereich der Allergiediagnostik und stets an Ihrer Seite, um Ihnen zu helfen, die bestmögliche Versorgung für Ihre Patienten zu gewährleisten.